Wie bereits in meinem Review zur Neuauflage von „Mechanize“ von FEAR FACTORY angekündigt (siehe hier!), hat sich Nuclear Blast Records zwei Alben aus dem Backkatalog gesichert. Das zweite und hier vorliegende Album „Re-Industrialized“ bezieht sich auf das Album „The Industrialist“ was 2012 bei dem ominösen Label Candlelight Records rauskam, in Europa aber unter Oxidizer Records lief. Das Geflecht habe ich bis heute nicht durchschaut, ist aber auch egal.
Laut den Credits haben Burton C. Bell und Dino Cazares dieses Album damals komplett in Eigenregie rausgebracht. Burton wie gehabt am Gesang, Dino spielte Bass und Gitarre ein. Die Drums wurden komplett programmiert, das war 2012 nicht wirklich Standard und trat die ein oder andere Diskussion los.
Der große Unterschied zur Neuauflage: Schlagzeuger Mike Heller hat das Album nun organisch eingespielt. Hört man das raus? Ich gestehe ehrlich dass ich da absolut keinen Unterschied höre. Das mögen andere sicherlich tun, ich halte es da wie Al Jourgensen von MINISTRY. Der wurde mal in Sachen Drumcomputer gefragt, ob das nicht den Songs mehr schadet als nützt. Seine (sinngemäße) Antwort: „Das ist wie im Krieg. Ob du einen Panzer oder ein U-Boot nimmst ist doch egal. Hauptsache Du besiegst den Feind!“
Kommen wir zum Songmaterial von „Re-Industrialized“. Schlagzeuger oder Drumcomputer, an den Songs ändert das ja erstmal nichts. Und ich als beinharter Fan muss gestehen, dass die Lieder über die Jahre an Qualität verloren haben. Der etwas sperrige Opener „The Industrialist“ finde ich bis heute nicht wirklich gut. Und danach kommen für mich nur noch durchschnittliche Songs. Kein Rausreißer, aber auch kein Rohrkrepierer.
Witzigerweise wurde meine damalige Kritik anscheinend von irgendjemand mit Verantwortung erhört. Auf „The Industrialist“ gab es keinen hymnischen Track zum Ende gibt. „Religion Is Flawed Because Man Is Flawed“ ist ein zweiminütiges Instrumental Stück ohne Höhen und Tiefen, und danach kam mit „Human Augmentation“ ein 9minütiger Klangteppich mit gesprochenem Text und ein paar Soundeffekten. Wirklich gut ist das nicht. Dass das bockstarke „Enhanced Reality“ nur als Bonustrack verfügbar war und die eigentliche Outro Hymne ist, finde ich bis heute völlig unverständlich.
Auf „Re-Industrialized“ hat man aber nur die Reihenfolge geändert, ein kluger Schachzug.
Die weiteren Bonus Tracks passen sich in das Gesamtbild ein. Zwei Remixe und drei Stück die Demo Charakter haben. Kann man haben, man verpasst aber auch nichts wenn man die nicht kennt.