Seit 2004 sind SCAR SYMMETRY auf der schwedischen Melo-Death-Landschaft etabliert. Im Gegensatz zu AT THE GATES oder IN FLAMES haben die fünf Dudes aus Avesta/Dalarna (Nordwestlich von Stockholm gelegen), es schnell verstanden sich aus den Stand heraus individuell im gesteckten Genrerahmen zu bewegen. Mit ihren ersten Alben „Symmetric in Design“ oder „Pitch Black Progress“ wurden großartige Ergebnisse ihrer Studioarbeit abgeliefert. Die persönliche Messlatte wurde automatisch sehr hoch angelegt. Das mag primär an der breit aufgestellten Gesangsfront liegen. Während Roberth Karlsson die harschen Parts bedient deckt Lars Palmqvist die Cleanvocals ab. Auch der Rest der Band kommt im Hintergrund zu Wort. Die eingesetzten Keyboards sorgen für ein zusätzliches Gefühl von Tiefe und Atmosphäre, ohne die Gitarren zu überfordern. Eine sehr eingängige Mischung, welche bis „The Singularity (Phase I: Neohumanity)“ (2014) Bestand gehabt hat. Nach diesem letzten Lebenszeichen herrschte bis zum Mai dieses Jahres eine strikte Inaktivität. Nach einigen Besetzungswechseln innerhalb der letzten Jahre hat sich SCAR SYMMETRY nun neu aufgestellt.
Den Versuch, die eigene Hörerschaft zurückzuholen und neue Fans hinzuzugewinnen, ist nach so einer langen Abstinenz eine wahre Herausforderung. Die fünf Schweden nehmen sich in elf Akten knapp eine Stunde dafür Zeit und brauen einen Einklang, welcher Sanftheit, Härte und Theatralik vereint. Während „Phase I: Neohumanity“ vor neun Jahren diese moderne Ausrichtung auf den Weg gebracht hat, zeichnet der zweite Teil inhaltlich eine düstere SciFi-Zukunft. Bereits die Single „Chrononautilus“ packte im Vorfeld den progressiven Dampfhammer aus und ließ nach der langen Abstinenz nichts von der Dynamik vermissen. Viele bewährte Elemente aus der ersten Schaffensphase der Band sind in die siebte Vision gepackt worden. Der Doppelpack am Mikro ist ein harmonisches Zusammenspiel zwischen normalem Death Metal Growling und schön schmalzigem Klargesang. Virtuoses Gitarrenspiel und präzises Drumming lassen den Sound deutlich klar und hell erstrahlen. Der dominante Einsatz von Keyboards kommt traditionell zum Einsatz und bringt jede Menge klassischer Harmonie hervor. Mit dieser gelungenen Veröffentlichung dürfen sich SCAR SYMMETRY selbst auf die Schulter klopfen. Neun Jahre hat sich ein loderndes Magmamasse bei den fünf Schweden angestaut, welches in „The Singularity Phase II – Xenotaph“ seine zerstörerische Eruption gefunden hat.
