Der Name Rogga Johansson sollte jedem Death Metal Fan geläufig zu sein. Seine drölfzigste Kapelle ist ASTROPHYTE, die hier ihre zweite Scheibe vorlegen. Oder ist es doch das Debüt? So richtig schlau wird man aus den Angaben im „Pressezettel“ und den Informationen, die man so im Internet findet, nicht. Und auch die Frage des Sänger ist nicht wirklich geklärt. Ist es Rogga? Ein gewisser Mike Hubrovcak, der aber gar nicht als offizielles Band Mitglied gelistet ist? Schwierige Frage. Sicher ist allerdings, dass Indii Hofvander ebenfalls am Mikro ist und bei zahlreichen Stücken ihren klaren Gesang dazu steuert.
Moment Mal, Rogga, Death Metal und „klarer“ Gesang in einem Absatz? Ja, das gibt es! Und es funktioniert erstaunlich gut. Frau Hofvander, die eigentlich bei TRISTITIA am Start ist, und mit Rogga bei FURNACE schon zusammen gearbeitet hat, fällt eher selten in die Sparte „Truller-Elsen“ Metal á la NIGHTWISH und Konsorten. Die erste Assoziation, die mir in den Sinn kam, war Anneke von Giersbergen in alten THE GATHERING Zeiten. Ihr Gesang ist der Gegensatz zu dem männlichen, gutturalen Getöse. Flehentlich, sehnsüchtig, mit viel Hall versehen schmachtet sich die Dame in die Gehörgänge.
Musikalisch macht Rogga aber den Fehler wie auf sehr vielen seiner Alben aus der jüngsten Vergangeheit. Durchaus brauchbare Riffs und Ideen findet man, aber auch viel Füllkram der austauschbar klingt. So bleibt der klare Gesang die große Abwechslung, die aber auch nicht bei jedem Song zündet. „Imperial Conquistadors“ wäre da ein Beispiel, wo man annehmen könnte, dass Indii nicht einen Ton treffen kann.
Das ganze Album ist als Konzept zu verstehen, basierend auf dem Rollenspiel „Mutant Chronicles World“, und stammt aus der Feder vom Bassisten Frederik Petersson. Da mir das völlig unbekannt ist kann ich nicht mehr dazu sagen. Anmerken möchte ich noch dass das Cover (gehört wahrscheinlich auch zum Konzept) eine echte Gurke ist. Der Sound ist für eine „Rogga Johansson Death Metal Scheibe“ erstaunlich clean geraten, passt aber zu dem Gesamtsound. Ein Video gibt es leider nicht.