Info-Text: Die Königin des skandinavischen Gothic Rock / Metal präsentiert, mit „River Of Diamonds“, ihr sechstes Soloalbum und setzt damit ihren langen musikalischen Weg fort. Mit am Bord und mit für die Kompositionen verantwortlich ist ihr langjähriger Weggefährte Tommy Olsson ( THEATRE OF TRAGEDY). Wieso schreiben eigentlich alle „die Königin„? Das geht ja mal gar nicht. Grundsätzlich ist sie die Göttin des Gothic Rocks und du sollst keine anderen Göttinnen neben dir haben. Punkt aus Ende! Königin, was stimmt denn mit denen nicht, Blasphemie! Meine Oma hat immer gesagt:“ Irret euch nicht! Die schwarze Gothic – Göttin lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Deshalb entschuldige ich mich im Namen aller bei dir „liebe Liv „.
Als ich gelesen habe, dass Tommy Olsson seine Finger mit im Spiel hatte, habe ich große Hoffnung in das Album gesetzt, insofern das Liv uns ein wenig mehr Gothic Metal und ein kleines bisschen weniger Gothic Pop zu Gehör bringt. Dieser Wunsch ist leider nicht in Erfüllung, gegangen. Was aber nicht berechtigt, deshalb von einem schlechten Album zu sprechen. Denn man darf nicht vergessen, dass LIV KRISTINE als Solokünstlerin, schon immer sehr experimentierfreudig war und ihrer Kreativität ihren Lauf ließ. Ohne dabei ihre Wurzeln jemals zu verleugnen.
Was ich mit Gothic-Pop meine, hört man sehr gut beim Titelsong „River Of Diamonds“, Die Nummer ist ein für die Sängerin, typisches Duett, in diesen Fall mit Fernando Ribeiro (MOONSPELL). Was mein Herz zwar höher schlagen lässt, wenn ich es höre , aber ich es mir ein wenig düsterer gewünscht hätte. Diese Duette sind eigentlich quasi ihr Signature Move, sie hat eine besondere Gabe ihre Partner mit ihrer Stimme und Einfühlungsvermögen noch besser klingen zu lassen, ohne sich dabei stimmlich zu beschneiden. Das hat man entweder im Blut oder eben nicht. Durch reines Training bekommt man es nicht einfach hin. Deshalb wiederhole ich es noch gerne einmal, SIE ist die GÖTTIN und nicht die Königin, liebe Freunde der Volksfront von Judäa. SPALTER! Warum riecht es hier plötzlich nach Otter-Nasen? Na ja egal weiter im Text. Selbstverständlich ist sich die Norwegerin über ihre Stäken bewusst, so das „River Of Diamonds“ nicht das einzige Duett auf der Scheibe bleibt. Auch zum Album-Auftakt erwartet uns direkt Duett, dieses Mal mit Østen Bergøy , denen sicher noch viele Leser von TRISTANIA ein Begriff sein könnte. Der Song erinnert gerade durch den Gesang von Østen an manchen Stellen an Sisters of Mercy vom Stiel her. Überhaupt hat das Album, viele Achtziger Jahre Gothic Momente.
Die Experimentierfreudigkeit von Liv , die ich am Anfang der Review gelobt habe, hätten Songs wie „In Your Blue Eyes“ und „No Makeup“ sicherlich gut getan, die LIV KRISTINE zwar souverän vorträgt, aber leider auch in der Belanglosigkeit des B-Seiten Kosmos verschwinden werden. Aber zum Glück hat Liv Kristine ja noch ihren Signature Move von den sie gebrauch machen kann, wenn Langweile droht. Und warum lange nach geeigneten Mitwirkenden suchen, wenn die Familie so nahe ist. So unterstützt Ehemann Michael Espenæs seine Partnerin, bei der Ballade „Pictured Within“ und ihre Schwester Carmen für den Song „Love Me High“ die ein bis jetzt guten Album zu weiteren Glanz verhelfen. Selbstverständlich dürfen auch dieses Mal keine Cover Stücke fehlen, die quasi eine weitere Stärke der Norwegerin sind. Dieses Werk kommt mit einer neu interpretieren Versionen von „Pictured Within“ (JON LORD) und dem Achtziger Klassiker „True Colors“ von CYNDI LAUPER. Gerade „True Colors“ ist richtig stark. Hier spielt LIV alle ihre gesangliche Stärken aus und verursacht Gänsehaut Momente. Wie wäre es denn mal mit einen Duett mir mit CYNDI LAUPER, liebe Liv? Das wäre wahrscheinlich ein Finisher.
Vielleicht ist insgesamt „River Of Diamonds“ zu sehr auf Liv zugeschnitten worden, allerdings ist es ja auch ihr Solo – Album. Ansonsten ist es ein richtig starkes Album mit wenigen Schwächen. Ein wenig härter würde ich es mir zwischen durch wünschen!