PARA LIA nennt sich ein Alternative Rock-Duo aus Cottbus, das mit „In Clash With The Zeitgeist“ das dritte Album veröffentlicht. Die ersten beiden kenne ich nicht, was aber niemanden verwundern sollte, denn es handelte sich um Eigenproduktionen, die uns leider eher selten erreichen.
Gitarrist und Sänger René musiziert zusammen mit Sängerin Cindy, beide sind auch privat ein Paar und sogar verheiratet, was ziemlich praktisch sein muss, allein was die Zeiteinteilung betrifft. Die Griechenland-Fans, Paralia heißt auf Deutsch Strand, bieten gemäßigten Alternative Rock als Grundgerüst an, den man mit etwas Melodic Prog und sogar einigen psychedelischen Passagen aufpimpt. Dabei steht die sonore Stimme von René, die für meine Befinden besser ins Gothic-Genre passen würde, im Gegenpol zu der höheren Stimme seiner Partnerin, die meist für die Harmonie-Gesänge verantwortlich ist. Der „engelsgleiche Gesang“, wie er in der Info angepriesen wird, ist aber eindeutig zu hoch gegriffen, denn es gibt deutliche Unterschiede z.B. zu der Stimme einer Candice Night oder Tarja. Ein paar Gäste wie ein Keyboarder oder ein Pianist helfen dem Paar auf dem Album aus. Wenn dann aber bei „Mr. Perry“ ein Bariton eine Opern-Arie beisteuert, klingt das für meine Ohren jedenfalls schräg. Aber das Album heißt ja nicht umsonst so wie es heißt, was ich dann sogar ziemlich mutig finde. Aber Geschmack hat mit Zeitgeist recht wenig zu tun, oder? Denn es ist dann letztendlich der Gesang, der mich über die Dauer der Platte stört, denn allein instrumental sind die Lieder allesamt echt tacko und entsprechen sogar voll meinem Geschmack. Beim psychedelisch rockenden „What We Always Wanted“ stören die albernen „Hey Hey Hey“-Rufe zum Ende und machen den guten ersten Eindruck leider zunichte. „C`est La Vie“ (siehe Video) atmet ebenfalls den musikalischen Geist der 60er und 70er Rock-Jahre und weiß insgesamt zu gefallen. Ich kann es leider nicht anders ausdrücken, wäre „ICWTZ“ ein Instrumental-Album, würde ich es viel besser bewerten, denn die hervorragenden Gitarren-Sounds von René allein sind aller Ehren wert. „Will You Find Me“ etwa beginnt echt vielversprechend…bis der Gesang von Cindy einsetzt. Und ehe ich jetzt gelyncht werde, ja, es mag eine Frage des Geschmacks von Stimmen sein, ich kann und will es aber nicht ändern, die von PARA LIA sind nicht meine. Und ein Übersong fehlt mir außerdem. Aber, die guten Ansätze sollten Mut machen!