Im kommenden Jahr feiert MENTAL CRUELTY ihr zehnjähriges Bandjubiläum. Auf dem Weg zu der runden Geburtstagssause können die fünf Karlsruher bislang auf drei vollwertige Studioalben eine Reihe Singleauskopplungen sowie der EP „Pereat Mundus“ (2016) zurückblicken. Neuen Zuwachs erhält der Bandkatalog mit „Zwielicht“. Während die Anfangsjahre in der brutalen Deathcore mit Slamtouch fristeten, entwickelte sich die stilistische Prägung in eine ganz eigene Richtung. Der Brückenschlag zwischen Deathcore Basics und brachialer Symphonik wurde auserkoren, um eine eigene Geschichte zu schreiben. Durch großartiges Songwriting ein extravagantes Bühnenbild schaffen und gleichzeitig mit unzähligen Melodien auszukleiden. In annährend neunundvierzig Minuten sind MENTAL CRUELTY darauf bedacht, in einem gelungenen Balanceakt an diesem gigantischen Erscheinungsbild zu arbeiten.
Auch wenn augenscheinlich das ausgestellte Orchester sich seinen persönlichen Infight mit den brutalen Deathcore vordergründig liefert, schimmert unscheinbar eine Reihe atmosphärischer Klänge in zweiter Reihe. Diese intensive Kooperation hatte bereits vor zwei Jahren mit „A Hill To Die Upon“ vor zwei Jahren seinen Anfang genommen und einen ganz eigenen Wahnsinn geschaffen. Im Gegensatz zu dem 2021er Album ist dem Quintett mit Zwielicht der berühmte nächste Schritt auf ihrer Karriereleiter gelungen. Auf dem Sektor des Deathcore macht diese fesselnde Veröffentlichung von Bands wie LORNA SHORE (USA) oder TO OBAY A TYRANT (Großbritannien) großartige Konkurrenz.