Cleveland ist nicht nur die zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat Ohio, sondern auch als Heimat des Rock ’n‘ Roll anerkannt. Ein offizieller Titel, welcher in den 1950ern dort aus der Taufe gehoben wurde, als die wachsende Popularität von Rhythm and Blues zu beobachten war. Als inoffizieller Gründungsvater dieses wachsenden Genres gilt Radiomoderator Alan Freed (WJW Radio). Eine lebhafte, waschechte Metropole, die stolz darauf ist, nie Mainstream gewesen zu sein – und es auch nicht werden will. Mit der ‚Rock ’n‘ Roll Hall of Fame‘ hat sich seit 1995 eine liebgewonnene Tradition etabliert, bei der jedes Jahr in einer pompösen Zeremonie die größten Künstler der populären Musik in der Ruhmeshalle und dem örtlichen Museum verewigt werden.
Ob das ansässige Death Metal Trio MUTUAL HOSTILITY in diesen Genuss kommen wird, ist eher unwahrscheinlich. Das liegt wohl eher da dran, dass die Band erst seit drei Jahren aktiv ist und lediglich die EP „Sacred Propaganda“ vorzuweisen hat. Neues Bewerbungsmaterial gibt es nun in Form von „Inhuman Anguish“. Ein neunteiliges Debüt, welches augenscheinlich die Old-School-Death-Metal-Wurzeln achtet und gleichzeitig eine moderne Ausrichtung vorweist. Umrahmt werden die sieben Tracks von einem instrumentalen Intro & Outro. Neben der klassischen Besetzung Eric Frabotta (STRESSLORD) am Schlagzeug, Dan Gates (72 LEGIONS; DEAD EARTH) an der Gitarre & Bass steht Adam Rogers (Ex-STRESSLORD) am Mikro.
Die Gesangsstile bei dieser halben Stunde sind doppelläufig einzuordnen. Der Hauptanteil besteht aus Standard-Death-Metal-Growls, während andersweitig ein mit Hall unterlegter Klargesang ins Geschehen eingreift. Ein angepasste Mischung, welche im Laufe dieses Debüts als unaufgeregt durchgeht. Insgesamt besinnt sich das Dreigestirn auf standardisierten Death Metal, wie man ihn in der Vergangenheit schon etliche Male gehört hat. Die Produktion an sich ist gut, doch es fehlen raffinierte Alleinstellungsmerkmale, welche die drei Cleveländer aus den Sümpfen der Mittelmäßigkeit befreit. Lediglich das gelungene Coverartwork ist ein faszinierender Blickfang und sammelt auf diesem Weg eine der wenigen Pluspunkte.