Aus Schweden´s Haupstadt kommen WEST ALLEY, ein Quartett, dass laut Info schon früher in den 80ern zusammen musizierte, jedoch eine lange Pause eingelegt hat. So richtig mit Fakten unterlegt ist das alles nicht, jedenfalls sollen einige der Songs schon aus den 80ern stammen, wobei erst jetzt dieses Debüt entstand, nachdem man sich vor 4 Jahren wiedergetroffen hatte. „Seltsam seltsam…aber so steht es geschrieben“…falls noch jemand die Grusel-Comics aus den 70er und 80er Jahren kennen sollte. Aber bitte jetzt nicht schon gleich den Satz mit der End-Bewertung in Verbindung bringen, denn so gruselig ist dieses Debüt nun auch nicht. Trotzdem finde ich es komisch, dass man sich nach so vielen Jahren entschließt, die alten Songs heute wieder zu spielen. Klingt für mich jedenfalls nach ner 08/15 Story, die ich gefühlt genauso 1000 mal zuvor auch schon gehört habe.
Beim Opener und „Quasi-Titelsong“ „What A Night To Remember“ musste ich aufgrund der Bläser-Sektion gleich an die Amis CHICAGO denken, die zusammen mit TOTO seinerzeit stilprägend waren. Also schonmal ein ordentlicher Einstieg, der aufgrund dieser positiven Vibes voll den Zeitgeist der 80er widerspiegelt. Die Singstimme von Frontmann und Keyboarder Magnus Björkroth ist okay, wenn auch nicht überragend und sie stößt dann auch bei den höheren Lagen oft an ihre Grenzen. Keyboards und Gitarren stehen in einem guten Verhältnis und auch die Melodien sind annehmbar. Ja, genau das ist im Verlauf der Platte genau das Problem, vieles klingt okay, aber auch nicht mehr. Mit der Zeit schleichen sich einige Schwächen ein, was vor allem dem Gesang geschuldet ist. Da ändert auch eine Halb-Ballade wie „Colors Of Love“ nichts an der Tatsache, dass diese Platte kein Überflieger sein wird. Nee, insgesamt klingt mir das einfach zu sehr nach Mittelmaß, sorry! Da ist der tolle Rausschmeißer „It All Begins Where It Ends“ mit (künstlichem) Orchester schon das Highlight! So schaffen es WEST ALLEY nur knapp über die Mittellinie.