Wie auch mein geschätzter Schreiber-Kollege Thorsten Dietrich beim Re-Release von „The Art Of Navigating By The Stars“ von SIEGES EVEN (siehe Review), möchte ich auch ein paar Worte über den Nachfolger „Paramount“ (2007), gleichzeitig letztes Studioalbum der Band und damit Vorgänger der Nachfolge-Gruppe SUBSIGNAL verlieren, der jetzt ebenfalls wieder zu haben ist. Und genau wie „TAONBTS“ erstmalig als Vinyl (hier sogar als Doppel-LP)! Es ist für mein Dafürhalten allein stilistisch das „perfekte“ Übergangsalbum von SIEGES EVEN zu SUBSIGNAL, wenn auch ein Jahr später mit „Playgrounds“ noch eine Live-Platte von SIEGES EVEN hinterhergeschoben wurde, die das Ende der Band aber auch nicht aufzuhalten vermochte.
Die Rhythmus-Fraktion in persona der Holzwarth-Brüder gaben also ihren Abschied, wobei sich Sänger ARNO MENSES und Gitarrist MARKUS STEFFEN schon harmonisch aufeinander „eingegroovt“ hatten. Die wunderbaren, meist höchst melodischen und eingängigen Arrangements Steffens passten schon richtig gut zu den Gesangs-Linien sowie dieser großartigen Stimme des Niederländers Arno Menses. Jedenfalls hatte sich der Stil von SIEGES EVEN schon beim Vorgänger von einer technisch komplizierteren Prog Metal-Gruppe zu einer eher am AOR orientierten, melodisch eingängigeren, ja durchaus auch kommerzielleren Melodic-Prog-Truppe hin verändert, was dann sicherlich einer der Hauptgründe der Trennung von den Holzwarth-Brüdern gewesen sein dürfte. Schwamm drüber, das ist lange her. Jedenfalls kam auch „Paramount“ bei Fachpresse und Publikum überaus gut an, woran die großartige Ballade „Eyes Wide Open“, ein Stück, das sich auch heute noch häufig im Live-Set von SUBSIGNAL wiederfindet, einen nicht unerheblichen Anteil hat. Bei dieser Wiederveröffentlichung ist übrigens die rare Single-Version als Bonus-Track vertreten. Aber auch schnellere Songs wie „Tidal“ oder das ruppige „Duende“ verfügen noch über ausreichend Härte und viele progressive, vertrackte Strukturen, die vom Hörer Aufmerksamkeit verlangen. Ebenfalls verlangt der Text zu „Bridge To The Divine“ besondere Aufmerksamkeit, denn er befasst sich mit der Atombombe auf Hiroshima, ein Thema, das ja immer noch aktuell ist! In Sachen Anspruch in Verbindung zur Eingängigkeit ist ist das fast 9-minütige, großartige Titelstück über jeden Zweifel erhaben!