Ich gebe es gerne zu, dass ich die Mucke der Schweden SOEN sehr gerne mag. Da bin ich bei unserem Magazin nicht der Einzige, denn auch mein Kollege Kai von Wiarda steht auf die Truppe, wie sein Review zu „Imperial“ (2021), dem Vorgänger zu dieser neuen Scheibe beweist. Ich hatte dafür das Vergnügen „Lotus“ aus dem Jahr 2019 hier besprechen zu dürfen. Nun bin ich also scheinbar turnusmäßig wieder an der Reihe, zweieinhalb Jahre nach „Imperial“ meinen Senf zum neuen Output „Memorial“, der mit einem obergeilen Cover-Artwork daherkommt, dazuzugeben!
Bei der Besetzung hat sich übrigens nichts getan, die Band um Frontmann JOEL EKELÖF und Ex-OPETH-Drummer MARTIN LOPEZ ist also stabil. Als stabil darf auch die musikalische Ausrichtung seit „Lotus“ bezeichnet werden, denn „Memorial“ scheint musikalisch wie textlich eine Fortsetzung der beiden Vorgänger-Platten. Wuchtige, druckvolle Parts wechseln sich mit melodischen, oft melancholischen Momenten ab, manchmal sogar innerhalb eines Stücks, wie z.B. bei „Incendiary“ oder dem mitreißenden Titelsong (siehe Video) etwa. Die Ballade „Hollowed“ passt ins mittlerweile nicht mehr ganz so überraschende Soundgefüge, obwohl es sich hier mal um ein Duett mit der mir unbekannten Sängerin ELISA handelt. Insgesamt schallt die Platte sehr dynamisch, druckvoll und mit viel Gefühl aus den Speakern, außerdem mit einem großartigen Klang ausgestattet, was diejenigen Hörer mit einer guten Stereoanlage freuen wird! Ja auch von der Balance des Härtegrads darf ich mal wieder von einem bockstarken Output sprechen. Das abschließende „Vitals“ erinnert mich aufgrund des einleitenden Pianos sowie der weiteren Entwicklung an die späten Pink Floyd ohne Waters und ist nach dem genannten „Hollowed“ und „Tragedian“ die dritte reine Ballade auf „Memorial“. Das mag manch einem Fan vielleicht zu viel Schmuserei sein, mir passt das aber richtig gut in den Kram!