Obwohl es die schwedische Hardrock-Formation ELECTRIC BOYS schon seit Ende der 80er Jahre gibt, ist sie mir noch nicht unter die Ohren gekommen. Vielleicht liegt es daran, dass das Quartett zwischen den Neunzigern und den 2010er Jahren eine schöpferische Pause einlegte oder viel Funk in der Mucke intergrierten…denn Funk ist ehrlich gesagt nicht so mein Ding. Das Line-Up ist jedenfalls stabil und „Grand Explosivos“ ist bereits das 8. Studioalbum seit Bestehen.
Ja, mein „geliebter“ Funk ist dann auch gleich beim Opener „When Life Treats You Funky“ (siehe Video) ein großes Thema, aber hey, bei diesem Titel MUSS das auch dementsprechend umgesetzt werden, oder? Gefällt mir trotzdem ganz gut und mir wird deutlich, dass es sich bei den elektrischen Burschen um eine abgezockte und gut eingespielte Combo handelt. So pendeln die folgenden Songs gekonnt zwischen Blues Rock mit Southern-Einflüssen, Glam Rock und Classic Hardrock mit einigen funkigen Zutaten. Puh, tatsächlich schießen mir beim Hören Musiker/Gruppen wie JIMI HENDRIX, CINDERELLA oder auch KROKUS in den Sinn, so abwechslungsreich gestaltet sich das Hörvergnügen. Allein Songs wie die ultra-eingängigen „I`ve Got A Feelin`“ oder „And The Band Played On“ gehen sowas von ins Ohr, dass es eine wahre Freude ist. Dabei hält sich der Härtegrad hier noch in Grenzen, so dass die beiden Lieder sogar meiner Frau gefallen, vielleicht weil sie so tanzbar sind. Aber keine Angst, härterer Biker-Stoff wird auch geboten, „Better Safe Than Sober“ oder „Domestic Blitz“ kommen hart und klassisch ohne Funk daher und gefallen mir ebenfalls richtig gut. Ab und an bereichert der Klang einer Slide-Guitar das Soundgefüge, was aber hervorragend zur Musik passt. Auch die Chöre sowie die meist sleazigen Gitarren sind Garanten für positive und energetische (Hard-) Rock-Musik, die bei mir insgesamt gut ankommt. Ein einziger Lückenfüller „Cozmic Jagger“ sei verziehen, denn „The Great Believer“ macht diesen ganz locker wieder wett! Ob eine kürzere Instrumental-Version des o.a. „And The Band Played On“ als Rausschmeißer nochmal unbedingt sein musste, sei aber dahingestellt. Das Cover-Artwork finde ich jedenfalls als sehr gelungen und passend!