JAG PANZER – kleines Comeback nach Maß!

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Interview vom

31.08.2023

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Nach sechs langen Jahren sind Jag Panzer aus Colorado endlich mit einem neuen Album zurück. Dazu gibt es viel zu erzählen wie es der super sympathische Gitarrist Mark Briody via Zoom aus dem Wohnzimmer tat.  Ich traf den sehr fit wirkenden 61 Jahre alten Amerikaner zuletzt vor 20 Jahren live im Ruhrpott zu einem Interview – krass wie schnell die Zeit vergeht.

Jag Panzer ist für mich eine Band mit einem speziellen Sound. Es geht da um die Stimme, die Gitarren und die Drums. Diese Musiker sind auch langjährige Bandmitglieder! Kann ich sagen ihr drei seid die Säulen von Jag Panzer?

 

Ja, das stimmt schon, aber Bassist John ist auch vom ersten Tag an dabei, er war zwischendurch mal weg. Für mich war es immer wichtig eine Band zu sein und nicht Mark Briody’s Jag Panzer. Jeder soll etwas zur Musik beitragen, die eigenen Einflüsse, Herz und Seele halt, wirklich.  Es ist für mich sehr wichtig ein stabiles Line-Up zu haben bei dem jeder was zum Album beiträgt. Wir haben Ken als Gitarrist neu an Bord, aber jeder ist bei uns gleich und kann was beitragen.

Du hast mir mal in einem Interview vor 20 Jahren gesagt das es auch so gut geht, weil du nicht von der Band leben musst, du arbeitest in der IT Branche. Ist das noch so und ist Jag Panzer so einfacher zu betreiben?

In manchen Fällen ist es einfachen, in anderen härter! Es ist härter, weil ich nicht jede Nacht dazu kommen live zu spielen wie andere Jungs die in sechs Bands spielen und dadurch auch verdammt viel Liveerfahrung bekommen! Ich mag es aber, dass ich kein Geld verdienen muss. Ich muss nicht schauen wer die größte Band im Moment ist und dann wie Sabaton oder Powerwolf zu klingen. Wir spielen diese Art von Metal die ich privat auch gerne höre, egal ob es erfolgreich ist oder nicht!

Also kein Corpse Paint für dich! (wir lachen beide) Euer neues Album „The Hallowed“ ist für mich dann ein klassisches Jag Panzer Album. War das deine Intention nach langer Zeit nun wieder ein klassisches Album zu veröffentlichen?

Das ist lustig, es liegt an Ken unserem neuen Gitarristen. Er brachte uns in eine klassische Richtung, er wollte zurück in die „Ample Destruction“ Richtung. Er ist unser Livegitarrist seit 2018. Ich denke Harry und ich sind sehr in traditionellem Metal verwurzelt aber er war dann der große Push um es simpel auszudrücken.

Ihr habt aber auch viel Mühe in die neue Scheibe investiert. Kenn Nardy hat das Album produziert. Zwei andere haben jeweils Mix und Mastering gemacht.

Ja, Ken hat Bass und Drums aufgenommen, produziert haben wir eigentlich selbst, aber du hast da eine gute Sache erwähnt: wir wollten es old school machen. Das bedeutet ein richtiges Drumset in einem großen Raum aufnehmen. Dazu spielt der Bassist live zu den Drums. Ich habe meinen Amp so laut gedreht das meine Fenster zitterten, aber es hat sehr viel Spaß gemacht laut zu sein (lacht).

Ihr habt in meinen Augen nicht den Fehler gemacht wie 1985 zu klingen, euer Sound ist echt, aber wir haben ja auch 2023 und das habt ihr irgendwie geschafft zu berücksichtigen. Viele Acts klingen einfach zu altbacken und viele klingen zu modern und nach Plastik!

Ja, der moderne Sound mögen viele! Es ist aber nichts für mich. Ich mag es schon live im Studio, man kann aber keinen Gesang aufnehmen, während die Drums aufgenommen werden. Ich mag aber keine Plug-Ins und Remodeling bei meinen Amps. Es sollte schon natürlich laut sein und so live wie es gut. Ich mag auch das Cut-und Paste Verfahren bei Gitarren nicht. Ja, wir sind schon old school, wir wollen nicht wie 1984 klingen, wir wollen aber die Attitüde davon.

Jetzt stelle ich dir mal die Frage wie vor 20 Jahren bei unserem 1. Interview! Ich denke euer Sänger Harry Conkling klingt live oft besser als auf manch alten Scheiben, ihr habt aber immer noch kein Livealbum, ob einzeln oder Doppelt. Oder gar eine Live-DVD gemacht. Noch nicht mal als Bonus-CD oder so. Damals sagtest du ihr würdet gerne sowas machen, aber ist nie passiert!

Wir würden sowas immer noch gerne machen, es war aber nie eine Plattenfirma interessiert. Jedes Mal, wenn wir bei einem neuen Label dabei waren sagten wir, dass wir an Livealben interessiert sind. Vielleicht sind ja Atomic Fire Records interessiert. Man müsste uns ja nur auf Tournee mal mitschneiden. Vielleicht passiert das ja in naher Zukunft. Ich denke auch dass wir ein Livealbum brauchen, bisher war es sehr toll mit Atomic Fire zu arbeiten.

Die letzten Jahre waren etwas dunkler für Musiker wegen Lockdowns und der Pandemie allgemein, wie war das für euch die ja wie du sagst nicht davon leben müssen!

Es war auch für mich hart! Ich gehe dauernd auf Konzerte, auch heute Abend. Also bestimmt einmal die Woche. Da war die Pandemie echt hart, fast zwei Jahre keine Konzerte. Ich habe dann schwer laut Livekonzerte auf dem Fernseher geschaut, aber das war auch nicht das Wahre. Aber wir brauchten auch sechs Jahre mit der neuen Scheibe, weil ich so ein langsamer Songwriter bin! Sogar meine Bandmitglieder meinten ich solle mich etwas beeilen. Ich habe in der Pandemie ohne Gigs keine Songs gespielt, weil ich nicht inspiriert war. Ich sah keine Bands live!

Du musst ja auch nicht wie andere Bands alle zwei Jahre kein neues Album machen! Jetzt habt ihr euer 2. Konzeptalbum am Start, nach „Thane To The Throne“ über Shakespeare. Aber bei „The Hallowed“ hatte ich bisher keine Infos!

Wir wollten mal wieder ein Konzeptalbum schreiben das macht Spaß! Es sollte aber was Eigenes sein, wie eine Abenteuergeschichte oder ein Film. Es geht um eine gefrorene Welt, das kann auch nach einer Apokalypse sein. Die Leute haben Tiere und trainieren diese und suchen einen Platz namens „The Hallowed“ wo es sicher ist und es Nahrung gibt. Das Album wird aus der Sicht der Tiere erzählt. Die Tiere ändern mit der Zeit die Gefühle für die Menschen, am Anfang ist es wie eine Familie. Wir haben ein Comicbuch dazu gemacht. Das ist aber aus der Sicht der Menschen, die sind aber Arschlöcher (lacht) und die Tiere marken das. Die Single „Stronger Than You Know“ geht es um Adler die trainiert werden sollen, doch die killen dann Menschen mit den Klauen.

Das klingt interessant! Magst du Carpenterfilme wie „The Thing“ oder die verschiedenen Fassungen von „I Am Legend“?

 

Oh ja, ich bin ein großer Fan solcher Filme und gerade die Vincent Prince Version des „Omega Man“, ein Vorgänger von „I Am Legend“ finde ich sehr gut. Diese Story erinnert mich an die ganzen Ray Harryhausen Filme. Mich erinnert das Album echt an diese alten Filme. Das war alles von unserem Sänger Harry Conklin erdacht, er hat einen tollen Job da gemacht, dass muss ich schon betonen.

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"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)