Heavy Southern Rock ist die Spielwiese, auf der sich BLACK STONE CHERRY schon seit fast 23 Jahren getummelt haben. Die Truppe aus Kentucky haben sich ja tatsächlich nach einer amerikanischen Billig-Zigaretten Marke benannt und hauen mit „Scramin` At The Sky“ jetzt ihr 7. Studioalbum und Nachfolger von „The Human Condition“ (2020) heraus. Vor einem Jahr kam als Wartezeit-Verkürzer ja eine Live-Scheibe, die in der altehrwürdigen Royal Albert Hall zu London aufgenommen wurde. Somit ist „Screamin` At The Sky“ das Studio-Debüt von Neu-Basser Steve Jewell.
Ok, soweit, wie auf dem Cover vielleicht schon zu erahnen ist, gibt es diesmal richtig was mit dem Dampfhammer! Dabei gehen die Jungs um Rampensau Chris Robertson vermehrt zwar brachialer als bei den letzten beiden Studioalben zu Werke, denn vom Southern Hardrock ist tatsächlich nicht mehr allzuviel zu hören. Waren auf den bisherigen Alben gerade auch diverse Balladen ein Markenzeichen, geht es bei den 12 neuen Songs, von denen keiner länger als gut 3 Minuten ist, schon weniger zärtlich zur Sache. So eröffnet gleich der Titelsong das Vergnügen, dieser geilen Gruppe bei der Arbeit zuzuhören. Denn trotz aller vorhandenen Härte, es wird zu keinem Zeitpunkt gefühllos oder anspruchslos, wie etwa bei „R.O.A.R“ nachzuhören ist. Das Können haben nicht viele Bands, mir fällt da noch die Supergroup Black Country Communion ein. So transportieren Songs wie „Nervous“ (siehe Video), das noch am ehesten mit Lynyard Skynyard-Gitarren aufwartet, „When The Pain Comes“ oder „The Mess You Make“ die ganze Energie der Musik direkt auf den Hörer. So eine echte Ballade fehlt dann tatsächlich, lediglich „Here`s To The Hopeless“ ist ruhiger angelegt und könnte mit viel Wohlwollen gerade noch so als Power-Halb-Ballade durchgehen. Ob da die Wut über Corona ein Wörtchen mitgeredet hat während des Songwriting-Prozesses? Oder liegt es daran, dass die Scheibe nicht in einem Studio, sondern in einem Konzert-Saal aufgenommen wurde? Vielleicht alles kleine Bausteine, dass BSC wieder energischer und enthusiastischer klingen als zuletzt! Ich begrüße das jedenfalls.