Die Blues Rock-Band MOTHER`Z BOYZZ aus Köln ist mir bisher ehrlich gesagt noch nicht unter die Ohren gekommen. Als Trio gestartet ist man mittlerweile zum Quartett angewachsen und nach dem Pandemie-Album „Pink Cadillac“ (2020) kommt mit „Slutmachine“ nun schon das dritte Album. Ok, über das Wortspiel im Titel darf man geteilter Meinung sein, gerade in Zeiten, wo über billige sexuelle Anspielungen kaum noch einer lacht, der sich weniger als anderthalb Promille angesoffen hat, oder?
Gut, lassen wir das mal einfach außen vor und konzentrieren uns auf die Musik. Ich sprach ja eingangs davon, dass ein neuer Musiker dabei ist. Hierbei handelt es sich um Keyboarder Lutz Meißner, der sehr wichtig für den Sound auf dem neuen Album ist. Denn er bringt etwa durch den Sound der Hammond-Orgel oder auch mal eines Honky-Tonk-Pianos ne gute Portion Classic Hardrock à la DEEP PURPLE (z.B. beim Titelsong) oder Boogie Woogie wie von STATUS QUO („Emancipation Blues“) mit in die ansonsten sehr bluesig basierte (Hard-) Rockmusik. Frontmann Wolfgang Schmidder hat ein rauchig rotziges Organ, das perfekt zur Biker-Mucke passt. Fans in der Schnittmenge von ZZ TOP, GARY MOORE und DEEP PURPLE dürften sich mit dieser Blues Hardrock-Platte also sicherlich anfreunden dürfen, wobei dann der ganz große Ausreißer nach oben leider fehlt. Aber eine schöne Blues-Ballade wie „Love Is The Road That Leads To Pain“ klingt dann schon souverän, auch wenn man sich schon deutlich an o.g. GARY MOORE erinnert fühlt. Doch das stört mich in keinster Weise, wer erfindet heute schon das Blues Rock-Rad neu? Eben, weil dann auch die schnelleren Songs wie der Opener „Devil`s Road“, „The Devil Is A Woman“ oder „I`m Waitin`“ durchaus Qualität mitbringen.