NASTY aus Belgien haben sich mittlerweile ein gutes Standing in der Metal Community erarbeitet. Okay, ist auch irgendwo eine logische Entwicklung wenn eine Hardcore Band auf gängigen Metal Festivals wie Wacken, Summer Breeze oder Hellfest spielt. Und generell finde ich es eine prima Sache wenn sich Hardcore und Metal annähern.
Zurück zu NASTY die mit „Heartbreak Criminals“ ihr 8. Album vorlegen. 12 Songs, plus ein Intro, bei einer Spielzeit von insgesamt 28 Minuten? Alter Schwede, hier wird nicht lange um den heißen Brei geredet, aber wer das Quartett kennt sollte sich darüber im klaren sein. Und so sind die meisten Stücke auch recht kurze Hassbatzen, die ohne Schnörkel direkt auf den Punkt kommen. Dabei verstehen es NASTY durchaus recht clever, ihren doch recht simplen (und ja, auch manchmal stumpfen) Songkonstruktionen immer mal wieder ein Schuss Abwechslung zu gönnen. Eine kurze Doublebass Attacke hier, ein mieses Break da, ein wenig Gitarrengefiepe, ein paar Gangshouts….aber man darf hier keine Wunder erwarten.
Wer ein wenig mit dem Backkatalog von NASTY vertraut ist dem kommen vielen Parts auch recht bekannt vor. Und genau an diesem Punkt muss ich eingestehen dass mir Stücke wie „Don´t Play With Fire“ oder „911“ einfach nur auf den Sack gehen. Denn Tracks wie diese gibt es hundertfach und als Dutzendware, nicht nur von NASTY. Stumpfes Geprügel, hasserfüllten Gesang und ein Break für die Leute im Pit. Das wars.
Somit wäre ein weiteres mittelmäßiges Album abgearbeitet, wenn da nicht der Titelsong „Heartbreak Criminals“ und das Stück „Kiss From A Rose“ wären. Auch wenn beide Tracks die üblichen Trademarks (siehe oben) zeigen, kommt gerade „Heartbreak Criminals“ ab Minute 2 mit einer starken Melodie (!) und klarem Gesang (!!) daher. Und das klingt verdammt gut. Ähnlich hymnenhaft verhält es sich mit „Kiss From A Rose“. Die beiden Stücke holen das Album zurück in den zweistelligen Notenbereich.