Ich habe es schon vor Jahren geschrieben und ich bleibe dabei: es ist immer schwer SKINDRED Scheiben zu besprechen. Die vier Kollegen aus Wales haben ihre musikalische Nische gefunden und verlassen diese keinen Zentimeter. Und so findet man auch auf „Smile“ eingänige Riffs mit catchy Refrains sowie Singalong Passagen mit viel „Ahs“ und „Ohs“.
Unglaublich, der Vorgänger „Big Tings“ ist schon fünf Jahre alt. Gefühlt kam die Scheibe für mich vor ein paar Monaten raus. Dieses Album haben wir aus Gründen bei uns damals nicht besprochen, ich für mich habe aber damals schon mahnend den Zeigefinger gehoben und im Freundeskreis darauf hingewiesen, dass der abgesteckte Rahmen langsam sehr eng für SKINDRED wird. Die richtig geilen Kracher waren überschaubar, und es gab doch den ein oder anderen „Auffüllsong“. Und das ist noch wohlwollend gemeint.
Meine Befürchtung sind nun bei „Smile“ ähnlich, und zumindest nach dem ersten Song sehe ich ich mich bestätigt. Der Opener „Our Religion“ ist ein wenig schwerfällig und maximal durchschnittlich. Das folgende „Gimme That Boom“ wurde nicht ohne Grund aus Single ausgekoppelt und ist mit der stärkste Track auf der Scheibe.
Es ist kein gutes Zeichen wenn eine Band schon so früh ihr Pulver verschießt. „Set Fazers“ und „Life That’s Free“ rauschen einfach so durch, „If I Could“ bringt mit seinem eher langsamen Tempo zumindest eine wenig Abwechslung. Das folgende „L.O.V.E. (Smile Please)“ ist nahezu eine reine Reagge Nummer, macht aber ziemlich viel Spaß und wird sicherlich ins Live Programm übernommen werden. Es folgen sechs weitere Stücke, aus denen für meinen Geschmack lediglich noch „Unstoppable“ herausragt. Der Rest pendelt zwischen okay und Filler.
Ein wenig bezeichnend ist die Tatsache, dass SKINDRED ihr achtes Album bei dem fünften Plattenlabel veröffentlichen. Richtig glücklich ist die Band bisher noch nie geworden, so erweckt es zumindest den Anschein.
„Smile“ bietet die gewohnte SKINDRED Kost. Ein Mischmasch aus Metal, Rap, Reagge und Alternative. Aber diesmal hat das Mittelmaß die Oberhand gewonnen, und die wenigen wirklich mitreißenden Songs muss man suchen. Ich kann nur hoffen dass SKINDRED es irgendwie schaffen mit dem nächsten Album mehr Qualität und weniger Quantität abzuliefern.