Kompromisse scheinen nicht unbedingt das Ding von 20 WATT TOMBSTONE zu sein. Wieso denn auch? Klappt ja auch so vorzüglich. Ohnehin ist man mit Tom Jordan an der Gitarre und Mitch Ostrowski an den Drums nur zu zweit unterwegs. Den Gesang teilt man sich dabei brüderlich und auf ein Label, das irgendwelche Einflüsse nehmen könnte, verzichtet man auch. Wenn es hart auf hart kommt, kann man ja noch Hölzchen ziehen.
Unterm Strich kommt bei diesem herrlich unkomplizierten Prozess dann massivst dröhnender Death Blues raus, der den Hörer umgehend an Stellen tritt, wo die Sonne sonst nicht hin scheint. Irgendwo zwischen Stoner Rock, Blues, Metal und Punk ist das Duo aus dem US-Bundesstaat Wisconsin schon seit 2011 unterwegs und diese Meilen auf dem Tacho hört man auch. „The Chosen Few“ klingt brachial, die beiden spielen extrem tight und euer Job ist es eigentlich nur noch, den Worten des „Prophet Man“ zu folgen und die Hand an den Lautstärkeregler zu legen. Ihr werdet unweigerlich lauter drehen. Glaubt mir. Und genau deshalb muss ich jetzt auch meckern. Nur sieben Tracks, davon zwei Cover-Versionen („Midnight Train To Memphis“ von CHRIS STAPLETON und „Just Got Paid“ von ZZ TOP) – das macht unterm Strich weniger als eine halbe Stunde Spielzeit. Und das, wo man 20 WATT TOMBSTONE getrost den ganzen Tag zuhören könnte. Unverschämtheit!