MARC HUDSON – Ein Drache als Solomusiker!

Band

Marc Hudson

Interview vom

23.10.2023

Der blonde Brite Marc Hudson ist Metalfans nur als Dragonforce Sänger seit über 12 Jahren bekannt! Nun hat der im Interview wirklich sehr nett und natürlich auftretenden Frontmann ein Soloalbum gemacht, was auch anders als seine Hauptband klingt. Dazu gab es viel zu erzählen.

Marc, erzähl doch unseren Lesern und mir mal wie es dazu kam, dass du einen Soloplatte gemacht hast?

Es war nicht meine Intention was komplett neues zu erschaffen, es war nur so, dass ich meinem Freund dem Keyboardplayer Shaz D Musik gemacht habe als es mit den Lockdowns in der Pandemie losging und Dragonforce mit dem Touren aufhören musste. Unsere Amerikatournee wurde abgesagt und ich hatte daher massig Zeit die ich auch mit Shaz verbrachte um Musik zu machen von der wir Demos herstellten die wir gut genug hielten um sie zu veröffentlichen. Die Frage war halt ob es eine Band oder mehr ein Projekt sein sollte. Ich packte meinen Namen drauf und Shaz sendete mir noch mehr Lieder die er geschrieben hatte und ich dekorierte diese mit Texten und Gesang so dass wir schnell ein ganzes Album zusammen hatten!

Ich finde es echt schön, dass die ehemaliger Kollege und jetziger Kreator Bassist Frédéric Leclercq auch an Bord ist und hier Gitarre und Bass bedient!

Ja, er ist einfach ein ganz toller Musiker und ein guter Freund von mir, er war die beste Wahl für den Job! Er ist sehr froh bei Kreator denn ich weiß er liebt härtere und dunklere Musik, aber es gibt immer ein Platz in seinem Herzen für so Stoff wie ich ihn mache und er hat direkt zugesagt.

Du hast ja einige Gäste auf dem Album die das eine oder andere Instrument gespielt oder auch gesungen haben, sind das alles Freunde von dir oder wie kamen sie auf das Album?

Ja, ich denke die Mehrheit sind Freunde von mir oder Menschen die ich auf Tour getroffen habe und wenigstens ein Bier mit getrunken habe. Die einzige Person von dieser Liste die ich nicht kenne ist Syu von Galneryus. Er ist halt ein Musiker dessen Gitarrenspiel ich seit Jahren höre und ich habe ihn über Instagram kontaktiert. Er war sehr froh dabei sein zu können, damit habe ich gar nicht gerechnet!

Was mir bei diesen vielen Gästen gefällt ist das sie viel Abwechslung in deine Lieder bringen. War das deine Intention?

Ja, als es um die Gitarrensolos ging war es recht einfach die Leute auszuwählen. Jeder hat seinen eigenen Stil und die Lieder sind ja auch recht unterschiedlich. Auch Adrienne Cowans Schreie und Growls sind einfach toll und passen da recht gut zu. Aber auch Ryoji Shinomoto, Gitarrist von der japanischen Band Riyuzin singt mit mir auf „Freedom Heart“ und darf ein paar Children Of Bodom artige Schreie loslassen. Man kann also sagen ich habe diese Menschen recht frühe ausgewählt.

„Dracula X“ ist ja ein „Castlevania“ Spiel. Bist du ein großer Fan dieser Spiele oder ist der Titel vielleicht gar Zufall?

Ich war mal mehr drin in der Materie, es ist aber das Lieblingsspiel eines Freundes und deshalb habe ich es auf meine Playstation Vita runtergeladen und habe es auf unserer letzten Tournee gespielt. Mir gefallen aber auch der Soundtrack und die Atmosphäre sehr. Auch die Texte kamen mir direkt passend dazu und die Musik sagte mir auch das ist ein „Castlevania“ Song!

Das Labelinfo sagt das du auch ein großer Fan von Mangas, Animes und solch einem Zeug bist. Ich bin da gar nicht so drin, ich kenne höchstens so einen old school Kram wie „Akira“, „Captain Future“ oder vielleicht „Cowboys Bebop“. Haben diese Dinge Einfluss auf die Texte der Lieder gehabt?

Ich muss gestehen, dass ich ähnlich wie du bin! Ich kenne gar nicht so viele Animes, oder besser gesagt ich habe noch nicht so viele angeschaut. Aber die musikalischen Einflüssen kommen von daher. Nicht so vom Schauen, obwohl ich früher gerne „Cowboy Bebop“ oder „Dragonball“ geschaut habe. Aber den „Chainsaw Man“ fand ich wirklich gut! Aber die Musik von diesen Mangas finde ich klasse, das erinnert manchmal auch an Power Metal! Das Feeling und die Vibes, das wollte ich auch schaffen. Ein Freund von mir der die Mangas schaut, sendete mir eine Liste von 100 Liedern aus diesem Genre und diese haben mir sehr gefallen und mich zu den Liedern inspiriert.

Dragonforce sind auch in Japan sehr bekannt ist deshalb auch ein Song in japanischer Sprache auf dem Album?

Ja sicher ist das ein Tribut! Es ist auch so, dass ich viel japanische Pop und Rock höre, aber die Fans können den englischen Refrain singen, während der größte Teil in Japanisch ist. Es ist auch interessant in Japanisch zu singen, aufgrund der Phrasierung klingen meiner Meinung nach viele Lieder so eingängig. Ich wollte diesen Sound auf meinem Album, eigentlich sollte dieses Lied als Bonustrack auf das Album, aber mit Napalm hat sich dann was anderes ergeben – alle Lieder sind Albumsongs geworden. Das Lied wurde ursprünglich in Englisch geschrieben und die Übersetzung war schon schwierig und das Reimschema anpassen.

Denkst du es ist gut, dass sich dein Album doch sehr von den Dragonforce Alben unterscheidet?

Ja, ich denke das auch! Da ich ja für beide Bands singe, ist der einzige Unterschied Songwriting und die Gitarren. Ich wollte sogar einen Song „Astralive“ am Anfang nicht auf dem Album haben weil der etwas nach Dragonforce klingt und die Leute damit irritieren. Aber eine gewisse Verbindung sollte man am Ende doch an Bord haben dachte ich dann.

Aber wenn James Hetfield von Metallica ein Soloalbum mit Songs die wie seine Hauptband klingen wäre das auch doof!

Ich denke die Scheibe hat genügend Verbindung zu Dragonforce und ist auch mehr weg von der Band. Da der Songwriter auch Keyboardspieler ist wollten wird das Ganze auch bewusst keyboardlastiger gestalten.

Willst du denn in der Zukunft noch mal ein Soloalbum machen, hoffentlich ohne Pandemie?

Ich habe echt darüber nachgedacht, aber dieses Album hat schon lange gedauert bis es fertig war! Ich muss wohl ein paar Monate darüber nachdenken. Ich habe schon mit einigen Journalisten wie dir gesprochen die es mögen, ansonsten ist ja noch kein Feedback da. Aber Dragonforce hat demnächst ja auch einen sehr stressige Zeit also muss ich mal sehen wie es sich entwickelt.

Manche Musiker schreiben ja auf Tournee und im Tourbus neue Lieder, könntest du dir das auch vorstellen?

Nein, da ich ja den Keyboardspieler als Musiker brauche und der ist nicht im Bus dabei. Außerdem denke ich nicht, dass wir Zeit haben wenn wir Tour sind, der ganze Tag ist irgendwie voll mit Terminen oder Warten. Das Songwriting wird wohl zwischen Shaz und meinem Haus stattfinden, wenn wir nicht auf Tournee sind.

Wenn man sich das Artwork anschaut sieht es schon so aus als ob du da stehst. Was war die Intention mit den Wolken und dem Hochhaus?

Die Intention war etwas zu erschaffen wie die „Final Fantasy“ Spiele in den Neunzigern. Ich habe alle „Final Fantasy“ Spiele gespielt früher und das war ein Muss für mich.  Das Logo ist definitiv eine Hommage an diese Reihe, wenn ich ein Album kaufen würde dann fände ich das auch cool. Das Haus soll in einem postapokalyptischen Tokio stehen mit einem Kerl der aussieht wie ich. Die Figur erhascht die letzten Sonnenstrahlen in einer apokalyptischen Welt. Das ist so quasi der Sinn dahinter.

Kommen wir zum Ende des Interviews: Einige Leute sagen du musst live spielen aus Künstler im Jahre 2023, wie siehst du das, hast du Ideen für Festivals oder Einzelshows?

Um zu touren braucht man Zeit und die habe ich wegen Dragonforce einfach nicht! Das würde echt hart werden, aber es wäre auch peinlich nicht live zu spielen. Wenn wollte ich dann auch Videoleinwände und ähnliches am Start haben. Wenn eine wirklich gute Möglichkeit sich ergibt würde ich es auf jeden Fall machen wollen. Es ist aber nichts, was ich schon in aller Konsequenz festgelegt habe.

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"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)