Laut Wikipedia ist eine Theokratie folgendes:“ eine Herrschaftsform, bei der die Staatsgewalt allein religiös legitimiert und von einer (in der Sicht der Anhänger der Staatsreligion) göttlich erwählten Person (gottberufener Prophet, gottbegnadeter König usw.), einer Priesterschaft (Klerus) oder sakralen Institution (Hierokratie) auf der Grundlage religiöser Prinzipien ausgeübt wird.“ Die christlichen US-Amerikaner von THEOCRACY sind beim aufstrebenden Atomic Fire Label gelandet und hauen mit „Mosaic“ ihr immerhin fünftes Album seit der Gründung 2002 heraus. Bis auf drei verschlissene Bassisten hat die Truppe um Frontmann Matt Smith der früher auch Gitarrist war, anscheinend keine Besetzungswechsel gehabt und frönt einen für meine Ohren recht melodischen, fast schon europäischen Sound der Endneunziger Power Metal Fraktion mit fetten Chören, viel Melodie und Liedern im breiten Spektrum zwischen drei und sieben Minuten. Hier regieren eher Gitarren als Keyboards. Dabei wandeln die Amerikaner geschickt zwischen eingängigen Nummern und l einem ganz leichten Progfeeling, was am Ende in die 19 Minuten (!) „Red Sea“ die sich dezent und erst einmal instrumental aufbaut und dann mit viel Pep in die vollen zu gehen. Textlich erzählen die Amis hier wenn ich das richtig mithöre von der Flucht der Israeliten aus Ägypten. Geschickt platzierte Instrumentalphasen verlängern den Song der meine Meinung nach nicht unbedingt so lange hätte sein müssen. Aber so bekommen sie die sehr metallische Laufzeit von 66 und 6 Minuten hin!
Am Ende muss ich gestehen, dass ich die beiden Vorgängerscheiben einen Tick zwingender und spannender empfand, aber schlecht ist „Mosaic“ auf keinen Fall. Ob es für den Durchbruch in Europa langt wird die Zeit und hoffentlich folgende Konzerte zeigen!