Psychedelischer Stoner-Kram aus Bella Italia? Wieso denn auch nicht. Schließlich bekommt man italienische Bands nicht jeden Tag vor die Flinte, außerdem wird es obendrein meistens irgendwie interessant. So auch im vorliegenden Fall, sprich bei „Flowers Of Death“ von HUMULUS.
Was einem schon einmal direkt anspringt ist der ausgesprochen transparente und trotzdem auch enorm warme Sound der Platte. Es klingt fast, als säße man in der Mitte des Trios aus Thomas Masheroni (Gesang und Gitarre), Giorgio Bonacorsi (Bass) und Massimiliano Boventi (Schlagzeug). Hab mich extra umgesehen – hier ist außer mir tatsächlich niemand. Eigentlich schade, sonst hätte man sich direkt für die dicken Riffs und – im Kontrast dazu – die äußerst filigran gespielten Passagen bedanken können. Gerade aus diesem Kontrast erwachsen wunderbare Soundwelten, in die man sich herrlich fallen lassen kann (man höre: „Seventh Sun“). Die Rhythmusfraktion hat dabei aber als Navi ständig ein Auge drauf, dass man sich nicht in allzu schwelgerischen Klangmalereien verliert. Wer dazu einen Kontrast braucht, der nimmt sich bitte den Titeltrack oder „Secret Room“ zur Brust. Wem es jedoch nicht abgefahren genug sein kann, der bekommt mit „Operating Manual For Spaceship Earth“ eine zehnminütige Reise in andere Welten und empfindet dabei tiefe Dankbarkeit für die Repeat-Taste. Was ein Monument! Würde man den hier eingeschlagenen Weg noch konsequenter beschreiten, gäbe es sogar noch mehr Punkte.