Wenn ein Album nach einem eröffnenden, knapp einminütigen instrumentalen Intro benannt ist, was mag das wohl bedeuten? Mmh, keine Ahnung ehrlich gesagt. Und getreu dem Motto einer in NRW ansässigen Radio-Comedy-Truppe („Klingt interessant…isses aber nicht“) sind dann auch meine ersten Gedanken beim Hören dieses Debüts der US-Amerikaner von HUGO`S VOYAGE.
Es hilft vorweg ungemein wenn der Leser/Hörer weiß, dass der Fünfer bisher eigentlich als JOURNEY-Coverband unterwegs gewesen ist. Ab jetzt und diesem ersten Album mit selbstgeschriebenen Liedern darf sich die Truppe dann offiziell wohl JOURNEY-Tribute Band nennen! Die Nähe zu den guten alten Zeiten der 80er Jahre, also von Alben wie „Depature“, „Frontiers“ oder „Trial By Fire“ sind dermaßen eklatant, dass ich nicht weiß ob ich weinen oder lachen soll. Dabei fühlt es sich fast wie eine Farce an, dass bei JOURNEY ja schon länger ein ehemaliger STEVE PERRY-Youtube-Kopierer am Mikro steht. Wenn Arnel Pineda also mal ausfallen sollte, kann sich Neil Schon gut und gerne Sänger Hugo Valenti, nach dem diese Band benannt ist, als Ersatz holen. Allein das Piano-Intro zu „Don`t Wanna Live Without Your Love“ (siehe Video) ist quasi ein Zwilling von Journey`s „Dont Stop Believin`“, was durchaus entweder als frech oder auch als Hommage aufgefasst werden könnte.
Ja, da wäre ich auch schon bei der Stimme des genannten Frontmanns angelangt, die der von Steve Perry vor allen in den höheren Lagen sehr ähnlich ist. Dass er ihm äußerlich ebenfalls ähnelt, mag ihm dann bei Live-Auftritten sicherlich von Nutzen sein. Ok, eigene Songs müssen dann auch erst mal geschrieben werden und ein Kollege eines befreundeten Print-Magazins hat behauptet, dass ihm dieses Debüt besser gefällt als das letzte Studioalbum von JOURNEY „Freedom“ (2022). Gut, jedem seine Meinung, wobei mir persönlich die Entwicklung einer jeden Gruppe im Laufe der Zeit wichtiger ist als ewige Kopien alter Zeiten von sogenannten „Nachäffern“ von erfolgreichen Jahren. Und nichts anderes sind HUGO`S VOYAGE in Hinsicht von JOURNEY für mich, Punkt! Aber das Ganze ist wenigstens gut gemacht, von Balladen wie „In My Heart“ oder „September Love“ bis hin zu wirklich eingängigen und tanzbaren Midtempo-Nummern („Crazy What Love Can Do“ oder „A Friend Like You“) ist alles das vertreten, wonach AOR-Enthusiasten dürstet…wenn nicht der ewige Geruch der Nachahmer dieser Truppe anheften würde. Mal sehen, ob dieses Konzept zukünftig aufgeht, ich bin jedenfalls gespannt! Aber um ehrlich zu sein…bei uns läuft diese Scheibe ziemlich oft.