Nach „Blood, Fire & Love“, dem vielgelobten Debüt von THE ALMIGHTY aus dem Jahr 1989, erfährt zeitgleich auch das zweite Album eine liebevolle Vinyl-Ausgabe durch die Plattenfirma Silver Lining Music! Zur Geschichte der damaligen Band von Ricky Warwick möchte ich mich nicht wiederholen, die habe ich ja bei meiner Review zum genannten Debüt erläutert.
„Soul Destruction“ erschien im März 1991 und gilt bei den meisten Fans als das Referenz-Album von THE ALMIGHTY. Zwölf Songs mit einer Gesamtlaufzeit von fast einer Stunde fanden den Weg auf die Platte, die mit dem gleichen Line-Up, also Frontmann Ricky Warwick, Gitarrist Andy „Tantrum“ McCafferty, Basser Floyd London und Drummer Stumpy Monroe eingezimmert wurde. Die Truppe hatte sich eingegroovt und war nach Tourneen mit MOTÖRHEAD, FASTER PUSSYCAT oder RATT auch top eingeölt, wie man so schön sagt. Die gute Stimmung schlug sich auch positiv auf das Songwriting aus, die Lieder kamen einerseits mit noch mehr Enthusiasmus und Power, andererseits mit einer gesteigerten Eingängigkeit in die Ohren geschossen. Ja, ein kleiner, aber genau richtiger Schritt in Richtung Kommerz und verdientem Superstar-Status, was ja leider nur kurze Zeit später durch den Grunge verhindert wurde. Mitreißende Stücke wie „Devil`s Toy“ (siehe Video), „Free `n Easy“, der Opener „Crucify“ oder „Hell To Pay“ ließen viele Fäuste in den Rock-Clubs in die Höhe schnellen. Aber auch eine „abgezockte“ Ballade wie „Little Lost Sometimes“ passte perfekt zum damaligen Musikgeschmack der meisten Hard Rock-Fans, schließlich hörten nicht nur Kerle zu! So hoben sich THE ALMIGHTY positiv von vielen, damalig berühmten Hair-Metal-Bands wie POISON ab.
Auch diese Scheibe kommt im farbigen, 180 g schweren Vinyl, diesmal haben sich die Macher für ein sattes Gift-Grün entschieden, ganz so wie es sich auf dem Cover wiederfindet. Der Indianer-Totenkopf bekam beim neu gestalteten Artwork ein Horn spendiert und zeigt seine Monster-Krallen, auch hier findet er sich auf dem Label der A-Seite wieder. Beim ersten Auspacken ist zwar wieder etwas Fummelei nötig, aufgrund der statischen Ladung bzw. der Entladung aber eine einmalige Sache. Insgesamt überzeugt auch „Soul Destruction“ durch genau die gleiche Qualität wie der Vorgänger, und zwar optisch wie auch klanglich.