Kurz vor Weihnachten hauen die Ruhrpott Metaller GREYDON FIELDS ihr fünftes Album „Otherworld“ heraus. Drei Jahre ist es schon her, dass das geniale „Warbird“ den bisherigen Zenit ihres Schaffens darstellte. Nun haben die vier Herren wieder ein tolles Album erschaffen, was optisch wieder schön gruselig von Killustrations Künstler und Musiker Björn Gooßes bebildert wurde. Ich als Fan der Geschichten von HP Lovecraft sehe natürlich direkt wohin die Reise geht! Aber Sänger und Texter Volker Mostert hat nicht nur solche Inspirationen. Sicherlich, Lovecraft Geschichten müssen für diverse Texte herhalten, wobei ich hier wie bei manchen anderen Bands die Linernotes aka Erklärungen zu jedem Lied sehr schätze. Filme wie „The Others“ wurden im Titelsong behandelt, während auch geschichtliche Themen wie die Flucht der Nazis („Ratline“) verarbeitet werden. Ikonische Songtitel wie „Talk To The Hand“, „Time Is A Killer“ oder „Ratline“ gibt es dazu noch obendrauf. Neben den knackigen, puristisch bestückten Metalsongs (keine Keys oder andere Soundeffekte) und dem dazu wunderbar passenden Mix / Mastering von Dan Swanö (EDGE OF SANITY) fällt mir der dazu wirklich sehr passende Gesang auf. Mostert klingt eigenständig, wobei er zeitweise wie die raue Version von Peavy Wagner (RAGE) tönt, was durchaus seine Reize hat. Ich merke als Hörer das hier nichts dem Zufall überlassen wurde und Musik, Optik, Sound plus Texte ein Gesamtkunstwerk bilden, was nicht in kurzer Zeit am Reißbrett entworfen wurde. Sowas brauchte halt Zeit! Leider finde ich keine direkten Ohrwürmer auf dem ersten Hördurchlauf, trotzdem gefallen mir die Lieder sehr gut- Für die Generation Spotify ist „Otherworld“ daher sicherlich auch keine einfache Kost, da hier auch ein gewisser Anspruch und Progressivität an Bord ist. Mit der Zeit wachsen alle Lieder die bis auf den Abschlusstrack „Eternal Idol“ sehr kompakt gehalten sind.
Das Album wird auch mit der perfekten Laufzeit für solch ein Medium auf LP erscheinen und dürfte so optisch noch mehr glänzen. Hervorheben möchte ich auch die sehr frisch klingende Gitarrenarbeit von Songwriter Gregor Vogt der es auch auf Album Nr.5 geschafft hat keine ausgetretenen Pfade zu bewandern. Gebt GREYDON FIELDS eine Chance!
