MONSTER MAGNET, SAINT AGNES / MARKTHALLE HAMBURG

Billing

Monster Magnet, Saint Agnes

Ort

Markthalle, Hamburg

Datum

28.06.2023

Bilder

Marc Schallmaier

Vier Jahre sind ins Land gezogen, seit MONSTER MAGNET das letzte Mal in Hamburg waren. Damals noch in der wesentlich größeren Location „Große Freiheit“.  Nach Pandemie und einer totalen Überdosis an Konzerten (da gefühlt ALLE ihre Auftritte aus den Jahren 2020 und 2021 nachholen wollen!) geht man heute aber auf Nummer Sicher und wählt die Markthalle.
Diese ist aber gut gefüllt und es kann direkt mit dem Support Act losgehen!

SAINT AGNES nennt sich das Quartett, das dem Publikum ordentlich einheizen soll. Die Band aus England hat soeben ihr zweites Album mit dem Titel „Bloodsuckers“ veröffentlicht, und somit sollte auch klar sein woraus der größte Teil des Sets am heutigen Abend besteht.
Was nicht so ganz klar ist, wie es zu der doch eher ungewöhnlichen Kombination mit dem Headliner MONSTER MAGNET gekommen ist. Denn SAINT AGNES spielen ihren Alternative Rock mit starker Nu Metal Schlagseite und allerlei elektronischen Spielereien, was irgendwie so gar nicht zu dem Sound der Herren um Dave Wyndorf passt.
So ist auch nur ein kleiner Teil des Publikums mit dem Material von SAINT AGNES vertraut. Diese Wenigen feiern ab die Truppe gnadenlos ab. Der Rest der Zuschauer hält ein wenig Sicherheitsabstand und schaut dem Treiben auf der Bühne amüsiert zu. Denn die drei Herren um Frontfrau Kitty A. Austen versuchen wirklich alles um die Leute abzuholen. Klappt nur bedingt, die größten Reaktionen gibt es als die Truppe eine Cover Version von „Firestarter“ (THE PRODIGY) intoniert. Kurz danach ist auch schon Feierabend.

Nach der zügigen Umbaupause, es musste lediglich das Equipment von SAINT AGNES von der Bühne geschafft werden, geht es auch schon mit dem Hauptact los. Nun habe ich MONSTER MAGNET in den vergangenen Jahren wirklich sehr oft gesehen, und ich muss mir mittlerweile eingestehen dass sich erste Abnutzungserscheinungen breit machen. Dave Wyndorf ist immer noch ein charismatischer Frontmann mit einer gewissen Aura, aber sein Bewegungsradius ist wirklich sehr klein geworden, und man merkt dass er manchmal noch eine Gitarre umhängen hat, da er sonst nicht weiß was er mit seinen Armen machen soll. Der einzige Aktivposten auf der Bühne ist und bleibt Phil Caivano, der trotz Sonnenbrille immer wieder mal das Publikum anstachelt und die ein oder andere Grimasse für den Fotografen bereit hält.
Der Einstieg mit dem HAWKWIND Cover „Born To Go“ tritt nicht die großen Begeisterungsstürme los, und ich persönlich finde diese Wahl als Opener taktisch gesehen nicht klug. Ja, „A Better Dystopia“ aus 2021 ist das letzte und somit aktuelle Album, aber es ist eben auch „nur“ ein Cover Album.
Die Stimmung ändert sich allerdings mit den folgenden beiden Stücken „Superjudge“ und „Crop Circle“. Letzterer Song ist vom Album „Powertrip“, auf dem dieses Mal der Schwerpunkt für die Songs lag.
Das Konzert verläuft dann auf einem guten Level: das Publikum geht gut mit und die Band liefert die Tracks fehlerfrei ab.
Irgendwelche Besonderheiten? Fehlanzeige. Große Interaktionen zwischen MONSTER MAGNET und dem Publikum? Nein. Der Auftritt wird recht routiniert runtergespult und ein großer Teil der Leute hat seinen Spaß. Zum offiziellen Ende hin gibt es „Negasonic Teenage Warhead“ und „Space Lord“, allerdings habe beide Stücke durch den dauerhaften Einsatz ein gutes Stück Magie verloren. Hier wäre meiner Meinung nach dringend mal Alternativen gefragt.
Die gibt es dann tatsächlich bei den Zugaben, die aber leider ziemlich verpuffen. Der erste Nachschlag besteht aus „Mastermind“ der Titeltrack aus dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 2010. Eine Scheibe, die eigentlich zurecht in Vergessenheit geraten ist.
Als zweite Zugabe gibt es dann das Cover „The Right Stuff“, ebenfalls vom oben erwähnten „A Better Dystopia“ Album.
Beide Stücke erfreuen sich keiner großer Beliebtheit, denn die Markthalle leert sich doch recht zügig.

MONSTER MAGNET sind weit davon entfernt eine schlechte Live Band zu sein. Aber vielleicht sollte man sich im Hause Wyndorf einfach mal ein paar grundsätzliche Fragen stellen. Zum Beispiel wie man wieder etwas mehr Feuer auf die Bühne bekommt. Oder ob man wirklich jedes Mal „Space Lord“ spielen muss, und dazu auch noch immer die gleichen Ansagen zum Mitsingen raus haut.

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