Dass eine Band ein Album nach dem Jahr der Veröffentlichung betitelt, ist nicht neu (siehe WHITESNAKE und „1987“). Allerdings finden wir dieses Mittel auch nicht so häufig wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. RAVENSTINE aus dem Ruhrpott haben ihre zweite Platte nach dem selbstbetitelten Debüt im letzten Jahr jedenfalls „2024“ betitelt. Ich kannte bisher die Gruppe und ihre Musik jedenfalls nicht.
Aber, das möchte ich gleich vorausschicken, von Anfang an und mit dem leicht „rumpeligen“ Opener „Black Is The Brightest Color“ bin ich begeistert. Dabei weiß ich gar nicht so recht, was mir mehr imponiert. Ist es die Stimme von Sänger Žanil Tataj- Žak, die mich tatsächlich ab und an ein wenig an den jungen Bruce Dickinson erinnert, oder die packende Musik insgesamt. Klar, aufgrund dieser Stimme, aber auch von einigen Arrangements sind gewisse Maiden-Vibes nicht von der Hand zu weisen, z.B. bei „In The Light“ oder „Killing Spree“. Das Quintett findet aber den richtigen Grat zwischen Heavy Rock und Metal und scheut sich auch nicht, Balladen einzustreuen. Dazu gute Texte, die auch mal ernstere Themen wie Depressionen beim genannten Opener oder den Tod („When I`m Dead And Gone“) aufgreifen, jedoch den Hörer immer mit einem positiven Gefühl entlassen. Als Rausschmeißer gibt es noch eine Live-Version von „Freedom Day“, die als Feier-Song zum Ende der Pandemie gewertet werden dürfte. Jawoll, so früh im Neuen Jahr ein derart starkes Album aus Deutschland auf die Ohren zu bekommen, freut mich riesig. Da hoffe ich auch zukünftig von RAVENSTINE zu hören.