Welcher Melodic-Nerd kennt ihn nicht, den US-Amerikaner Jim Peterik? Schließlich ist nicht nur um seine Leistung bei SURVIVOR legendär, sondern auch für sein Näschen für junge Gesangs-Talente, ganz so wie es die Zusammenarbeit mit Toby Hitchcock bei PRIDE OF LIONS schon vor Jahren bewiesen hat. Aber auch sein bewährtes Konzept mit Altstars der Szene aus den Achtzigern sowie jungen Talenten, dass Jim WORLD STAGE nannte, fand in der jüngeren Vergangenheit viele interessierte Hörer. Nicht zu vergessen seine letzte Compilation „Tigress – Women Who Rock the World“ mit hoffnungsvollen Rock-Sängerinnen wie Chez Kane, Jennifer Batten oder Chloe Lowery, die ich allerdings etwas langatmig fand (siehe Review bei uns). Jetzt verbindet Jim Peterik mit „Roots And Shoots“ alle drei Welten miteinander, wobei ich im Vorfeld skeptisch war, ob dieses Konzept musikalisch funktioniert oder ob seine Kompositionen mittlerweile vielleicht totgenudelt sind. Aber meine kleineren Bedenken werden ziemlich schnell beiseite gewischt, denn das Album überzeugt mich wieder auf ganzer Linie! Erfahrene Sänger wie Kevin Cronin mit REO SPEEDWAGON oder Kelly Keagy von NIGHTRANGER verkörpern beispielsweise die „alte“ Fraktion, während Jim`s Sohnemann Colin beim an Survivor erinnernden „Before Anyone Knows We’re Gone“ eine überaus gute Figur abgibt. Die grandiose Ballade „As I Am“ mit der wunderbaren Stimme von Ashton Brooke Gill könnte auch gut und gerne als Bond-Song herhalten, sehr imposant! Auch die Duette passen, wie etwa „Friends Forever“ beweist, das Jim Peterik höchstpersönlich mit Mark Farner performt. Klar, eine gewisse Portion Pathos und Hang zum Kommerz ist auch bei diesem Album nicht von der Hand zu weisen, aber das stört mich ehrlich gesagt nicht sehr. Auch dass die ruhigeren Stücke überwiegen, passt in die kalte Jahreszeit.
JIM PETERIK & WORLD STAGE – ROOTS & SHOOTS VOL. ONE
Fazit
Großer AOR, große Stimmen, große Melodien und insgesamt ein Konzept, das begeistert. Da warten wir Melodic-Fans alle gespannt auf Vol. Two!