MAGNUM – HERE COMES THE RAIN

Artist

Magnum

Albumtitel

Here Comes The Rain

Genre

Hardrock

Wer mich kennt wird wissen, dass ich seit den frühen Achtzigern großer Fan der britischen Hardrock-Band MAGNUM bin. Darum war es auch ein großer Schock, als vorige Woche der überraschende Tod von Gründungsmitglied, Gitarrist und Haupt-Songwriter Tony Clarkin (R.I.P.) bekanntgegeben wurde. Dabei muss man wissen, dass Tony Clarkin allein verantwortlich für Musik, Texte und Produktion gewesen ist und zusammen mit dieser unvergleichlichen Stimme Bob Catleys die Band verkörperte! Vor etwa 4 Wochen wurde schon die Tour abgesagt, ein erster Vorbote im Nachhinein gesehen. Dass ich ausgerechnet jetzt ein Review über die neue und sicher auch letzte MAGNUM-Platte „Here Comes The Rain“ verfasse, fällt mir auch dementsprechend schwer, denn ich kann nicht ausschließen, dass die Voraussetzungen unbewusst in meine Bewertung einfließen. Ich bemühe mich aber, so sachlich wie möglich zu bleiben.

Ok soweit, „Here Comes The Rain“ ist das 19. Studioalbum der 1972 in Birmingham gegründeten Truppe. Die erfolgreichste Phase wurde 1985 mit dem 5. Album „On A Storyteller`s Night“ eingeleitet, das bis heute als das Referenz-Album von MAGNUM gilt. Danach folgten weitere Großtaten wie „Vigilante“ (1986), „Wings Of Heaven“ (1988) und schließlich „Goodnight L.A.“ (1990). Dann wurde es zunächst etwas ruhiger und die Gründungsmitglieder Tony Clarkin und Sänger Bob Catley versuchten ab 1995 zwei Alben lang als HARD RAIN stilistisch etwas andere Musik als mit MAGNUM zu kreieren. Aber das Experiment kam seinerzeit bei den Fans nicht so gut an, wobei man heute richtig viel Geld ausgeben muss, um noch an die beiden Scheiben ranzukommen. Anfang der 2000er Jahre folgten dann wieder Platten als MAGNUM und seit 2007 und „Princess Alice & The Broken Arrow“ läuft die  MAGNUM-Maschinerie in Europa wieder wie geschmiert.

„Here Comes The Rain“ erscheint fast auf den Tag genau nur ein Jahr nach „The Monster`s Roar“ (siehe Review auf unserer Seite) und bietet, wie sollte es auch anders sein, MAGNUM pur. Und zwar in seiner ausladenden, episch wuchtigen, abwechslungsreichen und höchst eingängigen Art. Ingesamt klingt die Platte in meinen Ohren doch etwas melancholischer, wobei beim genannten Vorgänger die Auswirkungen der Pandemie musikalisch teils „wütender“ verarbeitet wurden. Aber auch hier gibt es zupackende, rockige Stücke, „Blue Tango“ (siehe Video) oder dank fetter Bläser-Sätze samt Sax-Solo superbe „The Seventh Darkness“ wissen zu begeistern. Der opulente, epische Rausschmeißer „Borderline“ trifft mitten ins Herz und zählt für mich zu einem der besten MAGNUM-Tracks der letzten Jahre. Allein diese geheimnisvolle Einleitung und der folgende, taktvolle Rhythmus sind der Hammer! Allerdings geht es zunächst mit „Run Into The Shadows“ etwas bedächtiger los, wenn auch durchaus mächtig. Das Titelstück untermauert den ersten Eindruck mit einem ruhigeren Grundton, allerdings mit dem typischen symhonischen Bombast, der die Gruppe seit jeher auszeichnet. Das ist genau der Sound, den MAGNUM über die vielen Jahre perfektioniert haben. Auch die balladesken Momente fehlen selbstverständlich etwa mit „The Day He Lied“ und „Broken City“ nicht! „After The Silence“ und das tragisch schwere „Some Kind Of Treachery“ gehören zu weiteren Glanztaten und reihen sich nahtlos in eine gleichsam wunderschöne wie typische MAGNUM-Platte ein. Dass diese unverkennbare Stimme von Bob Catley, der immerhin auch schon 76 Jahre jung ist, überhaupt keine Abnutzungserscheinungen zeigt darf dabei auch mal erwähnt werden! Außerdem sollte nicht untergehen, dass Stamm-Zeichner Rodney Matthews mal wieder ein überragendes Cover-Artwork hingezaubert hat, dass man sich im LP-Format gerne einrahmen darf!

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Infos

Release

12.01.2024

Laufzeit

50:20 Minuten

Label

Steamhammer/SPV

Internet

Fazit
Ein letztes Meisterwerk. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor der Karriere dieser Band und speziell vor TONY CLARKIN! Ruhe In Frieden!
15
von 15
Meisterwerk
Die Melodie muss stimmen!