Melodic Rock made in Schweden hat eine lange Tradition, schließlich reichen erste Erfolge von Kult-Bands wie EUROPE oder TREAT bis in die 80er Jahre zurück. Es wird ja viel darüber nachgedacht, warum ausgerechnet die Dichte an großartigen Bands in den skandinavischen Ländern so hoch ist im Vergleich zu Flächen-und Einwohner-stärkeren europäischen Ländern. Eine Antwort habe auch ich nicht parat, vielleicht hängt es mit der Leidenschaft zusammen, mit der diese Art von Rockmusik zelebriert wird und wieviel Airplay im Norden Europas für AOR stattfindet.
Ihr könnt es euch schon denken, auch das Sextett ARKADO kommt aus Schweden und bringt mit „Open Sea“ den Nachfolger vom 2020er Debüt „Never Say Never“ zu Gehör. Schon das wirklich schöne Cover-Artwork sticht ins Auge, das wär was für Vinyl! Aber auch musikalisch weiß die Band absolut zu überzeugen, denn es werden gleich mehrfach grandiose Melodien mit hohem Mitsing-Faktor auf die Hörer losgelassen. Schon nach einem atmosphärischen, anderthalbminütigen instrumentalen Intro „Voyage“ erklingt mit dem Titelsong ein erster Fingerzeig. Knackige Gitarren mit feinsinnigen Keyboard-Untermalungen sorgen zusammen mit der wirklich guten Stimme des Frontmanns für beste Unterhaltung. Ich hatte natürlich beim Durchlesen der Titel leichte Bedenken, dass es sich etwa bei „You Make Me Feel“ und „Unchain The Night“ um Coversongs von BONFIRE bzw. DOKKEN handeln könnte, dem ist aber nicht so. Von der Qualität der starken Halbballade „You Make Me Feel“ könnt ihr euch im u.a. Video sogar selbst überzeugen, der Song wurde als Single ausgekoppelt. Noch ruhiger wird es dann aber erst zum Ende, denn mit „Show Me The Light Again“ erklingt dann ein waschechter Feuerzeug-Schwenker. Mein absoluter Fave ist allerdings das mitreißende „Long Way To Go“, das einfach nicht mehr aus den Gehörgängen will. Aber auch Songs wie „Running Through The Night“, „Rising High“ oder „I Gave My Heart“ halten das Level ganz locker auf einem sehr hohen Niveau!