Es ist mal wieder Zeit für qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Blues, noch dazu mit einer gehörigen Portion Frauen-Power! Der US-Amerikaner Dion Francis DiMucci aka DION, mittlerweile nun auch schon stattliche 84 Jahre jung, darf dann aufgrund seiner beachtlichen Karriere gut und gerne als Ikone bezeichnet werden. 2020 bzw. Ende 2021 erschienen die grandiosen All Star-Alben „Blues With Friends“ und „Stomping Ground“ mit vielen Gästen wie u.a. Bruce Springsteen, Mark Knopfler, Jeff Beck (R.I.P.) oder Eric Clapton und Liedern aus der Feder des agilen Songwriters, Gitarristen und Sängers. Jetzt erscheint so eine Art Fortsetzung, allerdings mit den weiblichen Pendants. Klar ist das Ergebnis eine Art „Namedropping“ femininer Art, wobei natürlich die meistenTexte auf die Damenwelt zugeschnitten sind. Musikalisch wird selbstredend diese feine Balance zwischen traditionellem Blues und Rock plus einigen Einflüssen aus Folk, Pop sowie Country geboten, die diesen Künstler mit der unverkennbaren warmen Stimme seit jeher auszeichnen.
So komme ich lieber gleich zu den Liedern, die ich als besonders bezeichnen würde, denn die Qualität der ganzen Platte ist einfach bockstark! Da sind z.B. die lyrisch herrlich augenzwinkernden „Sugar Daddy“ (mit Christine Ohlman), „Mama Said“ (mit Shamakia Copeland) „Do Ladies Get The Blues?“ (ebenfalls mit C. Ohlman plus zusätzlich Debbie Davis) oder das laszive „Don`t You Want A Man Like Me?“ mit Rory Block, allesamt irgendwie Hommagen an das stärkere Geschlecht! Mit der Violinistin Randie Fishenfeld kommt bei „Endless Highway“ ein feiner Country-Touch ins Spiel und die Ballade im Duett mit Maggie Rose „I Got Wise“ muss einfach als grandios bezeichnet werden. Sind die meisten Partnerinnen stimmlich vertreten, darf mit Susan Tedeschi (Tedeschi Trucks Band) beim Opener „Soul Force“ auch mal eine Gitarristin zeigen was sie an den 6 Saiten kann. Ja, auch das politisch aktuelle „An American Hero“ mit dem amerikanischen Country-Superstar Carlene Carter (Tochter von June Carter!) ist einfach beeindruckend! Dazu macht das beschwingte und an seine Ehefrau Susan Butterfield gerichtete „Hey Suzy“ (mit Sue Foley im Duett) deutlich, dass hier nichts erzwungen erscheint, sondern die Lieder musikalisch wie lyrisch absolut authentisch rüberkommen. Dass dabei die meisten Damen bei uns nicht so berühmt sind wie in den USA, macht diese Geschichte meines Erachtens nur noch interessanter!