Wer auf fernöstliche Einflüsse in der Metal-Welt steht, der wird die tunesische Band MYRATH mit Sicherheit kennen. Klar, die LED ZEPPELIN-Mitglieder JIMMIE PAGE und ROBERT PLANT haben es schon vor zig Jahren vorgemacht, wie es funktionieren kann, diese speziellen Klänge in die Gehörgänge von Hardrock-bzw. Metal Fans zu implantieren (Page & Plant „No Quarter“ 1994). Aber auch die Stammband beider Musiker hat schon in den 70ern vereinzelt mit orientalischen Rhythmen gespielt.
Ok, kommen wir zu MYRATH, wobei ich gar nicht 100 %ig überzeugt davon bin, dass LED ZEPPELIN zu deren größten Einflüssen zählen. Denn beim Quintett um Frontmann Zaher Zorgati klingt der Sound sehr natürlich und ja, irgendwie ungezwungen. So steht mit „Karma“ aktuell schon das siebte Studioalbum in den Regalen. Ich möchte gleich mit Fug und Recht von der bisher besten und ausgereiftesten Platte sprechen, denn dieser Mix aus orientalischen Rhythmen, eingängigen Melodien, pompösen Chören, Keyboards und harten E-Gitarren, die mit einigen progressiven Elementen einhergehen ist einfach superb. Bombast in Form von Streichern kommt auch nicht zu kurz und wird auf wunderbare Weise in die Songs intergriert, wie z.B. bei „Child Of Prophecy“ bewiesen wird. Die Musik von MYRATH klingt immer eine Spur geheimnisvoll, mystisch und höchst einnehmend. Dabei ist die vorher schon ausgekoppelte Single „Into The Light“ (siehe Video) nur ein Beispiel von Vielen.
Mir liegt hier die wunderbare Vinyl-Variante vor, die schön schwer mit 180 g und schwarz daherkommt. Das Coverartwork mit der geheimnisvollen Orient-Schönheit ohne Schleier ist wie gemacht für Vinyl und ziert jede Platten-Wand. Das Gatefold bietet im Innenteil die Texte und die Scheibe selbst ist sogar in einer schwarzen Innenhülle geschützt, die jedoch nicht gefüttert ist. Der Klang ist sehr ausgewogen und satt, da stören keine statischen Aufladungen den Genuss. Auch mal schön, dass eine neue Platte nicht vor Gebrauch gewaschen werden muss! Das Vinyl bekommt von mir also eine Zwei plus!
