Den in Brooklyn geborene Sänger Terence Holler dürften vielleicht einige Prog Metal-Fans noch von der Band ELDRITCH kennen, die er vor mittlerweile 31 Jahren gegründet hat. Das ist ja eigentlich eine italienische Gruppe, ich denke dass der Sänger auch in Italien lebt. Denn auch seine neue, nach ihm benannte Gruppe HOLLER ist ansonsten mit italienischen Musikern bestückt. Stilistisch geht man allerdings mit dem Debüt „Reborn“ komplett andere Wege, denn progressive Klänge sucht man bis auf wenige Ausnahmen vergeblich zwischen den vermehrt melodischen und ins AOR-Fach tendierenden Liedern. So gibt dann auch der Opener „Do You Believe“ (siehe Video) die Richtung vor, die allerdings auch mal eine strengente Ausfahrt nehmen darf („Falling Apart“), denn der Sänger geht stimmlich gerne auch mal agressiver zu Werke. Das gefällt mir grundsätzlich auch recht gut, wenn ich auch diese Platte nicht mit den großen amerikanischen Vorbildern wie TOTO oder JOURNEY vergleichen möchte. Denn zu deren Qualität fehlt dann doch eine ganze Menge! So gehen nicht alle Lieder unmittelbar ins Ohr wie der genannte Opener, aber dafür kann ich mir die Platte, die immerhin mit einer einer beachtlichen Laufzeit von fast einer Stunde aufwartet, mehrmals anhören. Ja, auch eine wirklich schöne Ballade wie „Don`t Walk Away“ gehört dazu. Ebenfalls kann ich mit dem quietschbunten, 80er Jahre-Cover-Artwork gut leben. Ein paar leicht „frickelige“ Keyboard-Passagen zeigen hin und wieder doch die progressive Ader des Protagonisten („Invisible Man“), was mir aber ebenfalls gut in den Kram passt. „Reborn“ ist somit eine gar nicht so typische AOR-Scheibe, der man durchaus eine oder mehrere Chancen geben sollte.
HOLLER – REBORN
Fazit
Eine interessante AOR-Vorstellung mit italienischer Beteiligung und leicht progressiven Elementen.