Fünf Jahre nach ihrem Debüt „Something Wicked Marches In“ meldet sich die Extreme-Metal-Superband um David Vincent nun mit „Epic“ zurück. Bei dieser geballten jahrzehntelangen Fachkompetenz im Death und Black Metal wird man als geneigter Hörer dieser Genres sofort hellhörig. Allerdings musste ich mir nach dieser langen Zeit das Debut erst wieder ins Gedächtnis rufen. Nach nochmaligem Auflegen muss ich dieser Scheibe dann doch eher (zumindest phasenweise) den Charme eines vorbeirauschenden Güterzuges attestieren, primär Ausrichtung in Blackened Death Metal mit Gespür für stimmungsvolle und fesselnde Momente.
Doch wie sieht es nun 2024 aus?
Die Grundausrichtung wurde mit Eingeständnissen an ein etwas reduzierten Geschwindigkeitslevel beibehalten, aber die atmosphärische dunkle und doch melodische Dichte der Stücke wurde deutlich ausgebaut. Auch fällt auf, dass Vincent sein aggressives Knurren und seinen charakteristischen Death Metal Gesangsstil gerne mal zurücknimmt und auch wiederholt seinen Klargesang einsetzt. Ob das jetzt gut ist oder nicht, muss jeder Hörer für sich selbst entscheiden. Fakt ist aber, dass dies der Atmosphäre der Band absolut dienlich ist. Die ersten 5 der insgesamt 9 Songs leben und atmen diese diabolische Dunkelheit, es gibt Tempovariationen en Masse und das Schlagzeug lockert die Stücke mit gekonnten Blast Beats immer wieder auf. Alles garniert mit angeschwärztem Bombast. Die Erweiterung der Klangpalette steht VLTIMAS ausgesprochen gut.
So richtig die Keule wird dann nach kurzem Intro aber erst auf dem Track mit der kürzesten Spieldauer „Scorcher“ rausgeholt, das mit simplem, aber effektiven Die! Die! Die!-Chorus zu begeistern weiß. Zusammen mit „Exercitus Irae“ sind das für mich die stärkste Stücke auf dem Album, die am ehesten wütend nach Vorne preschen. „Epic“ endet mit „Spoils Of War“ als finalem Stück, so wie das Album begonnen hat – langsam und stimmungsvoll und lässt ein Album, das definitiv viel Abwechslung bietet, mit viel Epik ausklingen.
