Der Schwede HENRIK PALM, Multi-Instrumentalist, Sänger und Produzent, ist auf der musikalischen Landkarte noch nicht allzu bekannt, am ehesten noch als Bassist für ein Jahr (2015-2016) bei GHOST oder als Gitarrist bei IN SOLITUDE. Er hat bereits zwei Solo-Scheiben veröffentlicht, das letzte erschien 2020 und nannte sich „Poverty Metal“. Jetzt also Solo-Scheiblette Numero drei, dem ich mal auf den Zahn fühlen möchte.
Mutig schonmal mit einem Instrumental zu eröffnen, wobei „Instrumental Funeral“ recht eingängig und immerhin vier Minuten lang mich gut unterhält. Nicht allzu hart stimmt es mich ordentlich auf das folgende Material ein. Das besteht aus einer Mischung aus Hard Rock, Prog und Alternative Rock…ohne jedoch das direkt Eingängige vorweisen zu können. Ich höre da etwa einen Tick Alice Cooper mit Synthies (!) bei „Subway Morgue“ (siehe Video), etwas nervigen Schrabbel-Rock bei „Lunch Hour (Of The Wolf)“ und/oder ein paar Hinweise an Ozzy bzw. auch an GHOST. Leider fehlen dem allein optisch sehr sympathischen Künstler das Gespür für deren Hit-Potenzial, aber ganz so übel ist dessen eigener Stoff auch nicht. Tief im Underground verwurzelt braucht es allerdings schon ein Stückweit Geduld, um die Platte am Stück genießen zu können. Mir kommt es so vor, als ob sich der Lockenkopf nicht recht für einen, vielleicht seinen eigenen Stil entscheiden kann, obwohl gute Ansätze zweifelsfrei erkennbar sind, so wie etwa bei „Talismanic Love“. So werden Gitarren mit Synthie-Effekten, Chören und schrägen Melodien vermischt, aber es finden sich auch harmonische Elemente in den Liedern. Die dürfen auch mal apruppt enden und von punkigen Klängen abgelöst werden („Swim To The Light“). Ob das für den sogenannten Durchbruch reicht, wage ich allerdings zu bezweifeln. Für Underground-Nerds jedoch mal ein Ohr wert.