Es gibt Momente im Leben, da muss man mal was wagen. KLABUSTERBERND wagen sich an ihr erstes Album und ich wage mich an die Rezension zu einer Band deren Namen ich mehr als bescheuert finde. Ansprechender ist da schon der Albumtitel „Dorfrebell“, schließlich erinnert er mich irgendwie an die eigene Adoleszenz, auch wenn die nicht erst gestern stattgefunden hat. Und hey, immerhin sind KLABUSTERBERND auch noch ziemlich DIY-mäßig unterwegs. Offenkundig sogar beim Cover. Also geben wir ihnen eine Chance.
Der Pop-Punk der Emsland-Musikanten schwankt schon mal irgendwo zwischen gefällig und hinfällig. Leider geht die Tendenz häufiger Richtung letzteres Adjektiv. Örebrö beispielsweise ist jetzt auch keine Metropole, aber die Platten von da klangen schon vor über 30 Jahren frischer. Zumindest denkt man in den guten Momenten an die TERRORGRUPPE. Beispielsweise bei „Stammtischparolen“. Also bei der Musik. Beim Text denkt man leider fast zwangsläufig, dass die ANTILOPEN GANG das schon viel besser hinbekommen hat. Genauso geht es einem irgendwie bei „Superman“. Auch hier waren damals VKJ mit „Tilt“ etwa 40 Jahre schneller und HAMMERHEAD mit „Ich sauf allein“ deutlich drastischer. Und immer wieder stoße ich mich halt an den Texten. Die sind viel zu häufig auch mit Discoschlagerdauerstampf unterlegt vorstellbar. „Gerüchteküche“ ist noch ganz lustig, das war es aber dann auch. Und wenn „Möchtegern“ nicht hintersinnig gemeint sein sollte, dann ist es noch platter als das heimische Emsland. Liebe KLABUSTERBERNDse, im Punk gibt es nur eine Regel und die lautet: Es gibt keine Regeln. Zeit, ein paar davon zu brechen.