Gut drei Jahre nach ihrem Debutalbum, das mich schon alleine wegen der originellen Mischung aus (Epic) Heavy Metal und Black Metal mit einem gewissen Nerdfaktor aufhorchen ließ, schieben MORGUL BLADE jetzt den Nachfolger „Heavy Metal Wraiths“ via No Remorse Records nach.
Um es gleich vorweg zu nehmen, wer das Debüt mochte, der wird auch hier nichts falsch machen.
Der Nachfolger hält das schon damals recht hohe Niveau spielerisch, auch wenn der Überraschungseffekt dieses Stilmixes natürlich verflogen ist. Das Grundgerüst bildet eine klassische Heavy Metal Basis, auf der dann mit gerne mal epischen Black Metal Einflüssen im Stil von alten Immortal oder Bathory aufgebaut wird. Hier wird wirklich erfrischend das beste aus diesen beiden Welten kombiniert. Gelegentlich schleichen sich dann auch Blast Beats und vereinzelte Keyboards, insbesondere in den Zwischenstücken, ein. Insgesamt eine herrlich verschrobene und kauzige Mischung, mit der es MORGUL BLADE geschafft haben, einen eigenen und unverwechselbaren Sound zu kreieren. Hier und da sollte dieser aber noch etwas gestrafft werden, um auf den Punkt zu kommen, damit der Spannungsbogen nicht verloren geht. So sind diese erwähnten Zwischenspiele auch mein einziger Kritikpunkt, da der Wunsch zum nächsten Song zu springen auch beim wiederholten Durchlauf noch immer besteht. Den Gesamteindruck vermag das aber trotzdem nicht zu trüben. Morgul Blade wissen definitiv, wie man einen mitreißenden Song komponiert, bei dem sich Kopfnicken, Atmosphäre und kalte Schwärze die Waage halten. Als Beweis hierfür hört euch nur die Auskopplung des Titelstückes „Heavy Metal Wraith“ an.
Das Gesamtpaket wird noch durch ein grandioses, dem Thema und des Bandnamen angelehnten, Cover abgerundet. Gerade so manches aktuelles KI generiertes Cover kann sich davon mehr als nur eine Scheibe abschneiden. So wird leidenschaftliche gelebte und dargebotene Musik verpackt!
„Heavy Metal Wraiths“ macht eine Menge Spaß und man kann sogar von einem gewissen Suchtfaktor sprechen, denn immer wieder muss das Album in den Player. Die Platte ist mit rund 35 Minuten knackig kurz gehalten, zieht sich aber auch nicht unnötig in die Länge.
