Nanu, habe ich nicht erst letztes Jahr den Abschied von der Bühne der einzig wahren Prog Supergroup TRANSATLANTIC verkündet? Schließlich wurde es so durch die Verantwortlichen angekündigt (siehe Review zu „The Final Flight: Live At L’Olympia“). Nun ja, man könnte annehmen, dass deshalb diese neuerliche Live-Veröffentlichung vom Morsefest 2022, das bekannterweise alljährlich von Songwriter/Keyboarder Neal Morse veranstaltet wird, etwas „Geld-Geschmäckle“ innewohnt. Nur vordergründig allerdings bin ich geneigt herauszuposaunen, denn Fans und Kennern der Szene ist bekannt, dass bei TRANSATLANTIC um NEAL MORSE, ROINE STOLT, MIKE PORTNOY und Basser PETE TREWAVAS kein Gig dem anderen gleicht. Das sollte dann aber der endgültige Abschied sein, denn Drummer Mike Portnoy kehrt zu DREAM THEATER zurück und auch sein Wirken bei den APOLLO SONS wird noch nicht als beendet betrachtet. Neal Morse hat ebenfalls reichlich zu tun, Gitarrist Roine Stolt sowieso und auch Basser Pete Trewavas wird keine Langeweile haben. Also zurück zur Eingangsfrage!
Ja, es macht absolut Sinn, die beiden Auftritte von TRANSATLANTIC beim Morsefest 2022 in Bild und Ton den Fans zugänglich zu machen. An den zwei Abenden passierte auf der Bühne so viel, was auf ganzen fünf CDs sowie zwei Blu-rays festgehalten wurde. Dabei wurden die Gigs herrlich unaufgeregt gefilmt und viele Gäste wie etwa Sänger Ted Leonard von SPOCK`S BEARD, einem Streichquartett oder einem weiblichen Chor bereichern die Performances. Dabei sind die Gigs jeweils den Alben „The Whirlwind“ (2009) und „The Absolute Universe – The Ultimate Edition“ (2021) gewidmet, was also lediglich einige wenige Überschneidungen zum genannten letzten Live-Album in der zweiten Hälfte relativ überschaubar erscheinen lässt. Aber auch das ist nicht von großem Belang, weil die betreffenden Songs völlig unterschiedlich vorgetragen werden. Zudem gibt es Songs bzw. Medleys zu hören, die auf diese Art noch nie gespielt wurden, wie etwa das Procal Harum-Cover „In Held (Twas) In I“ oder die Zusammenstellung aus dem Debüt „SMPTe“ (2000) mit u.a der Hammer-Ballade „We All Need Some Light“. Die genaue Setlist könnt ihr unten aus der Aufstellung übernehmen, so wie ihr es hier bei uns gewohnt seid. Jedenfalls habe ich selten ein schöneres und opulenteres Live-Boxset erlebt, wie es hier auf fünf CDs und zwei Blu-rays mit insgesamt über viereinhalb Stunden Laufzeit geboten wird. Dazu ein fettes, 32-seitiges Booklet mit vielen Hochglanz-Fotos vom Event und im sogenannten Earbook-Großformat! So wird der TRANSATLANTIC-Abschied von der Bühne den Fans versüßt. Ein letztes Live-Dokument in Bild und Ton, das Maßstäbe setzt.
CD 1:
-Into The Blue
-In Held (Twas) In I
-Shine
-We All Need Some Light
CD 2:
-Whirlwind Ouverture
-The Wind Blew All Away
-On The Prowl
-A Man Can Feel
-Out Of The Night
-Rosed Coloured Glasses
-Evermore
-Set Us Free
-Lay Down Your Life
-Pieces Of Heaven
-Is It Really Happening?
-Dancing With Eternal Glory/Whirlwind Reprise
CD 3:
-Overture
-Reaching For The Sky
-Higher Than The Morning
-The Darkness In The Light
-Take Now My Soul
-Bully
-Rainbow Sky
-Looking For The Light
-The World We Used To Know
CD 4:
-The Sun Comes Up Today
-Love Made A Way (Prelude)
-Owl Howl
-Solitude
-Belong
-Lonesome Rebel
-Can You Feel It
-Looking For The Light (Reprise)
-The Greatest Story Never Ends
-Love Made A Way
CD 5:
-Bridge Across The River
-The Final Medley (u.a. Duel With The Devil, My New World)