Die norwegische Punkband AKTIV DÖDSHJELP aus Oslo liefert gut 17 Jahre (!) nach Ihrer Bandgründung nun ihr Debut „Send Dudes“ ab. Die Band hat sich in der Schulzeit gegründet und sich Anfangs mit Rock-Coversongs und unermüdlichen Touren und energetischen Liveshows durch Skandinavien einen Namen gemacht. Bei Musikern dieser Herkunft und Spielrichtung denkt man sofort an Bands wie TURBONEGRO, KVELERTAK oder THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY. Große Namen und ebenso große Fußstapfen, die ausgefüllt werden möchten. Kann das klappen?
Musikalisch machen AKTIV DÖDSHJELP keine Gefangenen und zerlegen meist im Uptempo in einer wilden, aber eingängigen und supermelodiösen Mischung aus Punk, Metal, Hardcore und Rock alles, was im Wege steht. Das das Gaspedal aber nicht nur durchgedrückt wird, zeigt z.B. auch das 5. Stück „Frostroyk“, hier regieren dezente Epik mit großem Chorus. Die Band bietet einen hohen Unterhaltungswert, auch wenn man sich des öfteren wünscht, dass man die norwegische Sprache versteht, um besser mitgrölen zu können. Was ich grundsätzlich noch vermisse, ist DER große Ohrwurm. Der Überhit, den ich immer wieder auflegen muss.
Mir war die Band bis dato völlig unbekannt, aber auf Anhieb maximal sympathisch. Das der Humor- und Partyfaktor nicht zu kurz kommt, darauf deutet schon die deutsche Übersetzung des Bandnamens mit Aktive Sterbehilfe und das Bandprobenmantra“ Wenn du dich selber nicht hörst, mach einfach lauter!“ hin.
Die Fußstapfen der genannten Referenzen füllt AKTIV DÖDSHJELP (noch) nicht aus, aber mal schauen, was da noch kommt. Hoffentlich nicht erst in 17 Jahren und bis dahin gerne auch mal auf deutschen Bühnen für Stimmung sorgen.