„Of Crackling Embers & Sorrows Drowned“ ist das Debütalbum des Duos Scott Skopec und Ethan Gifford, die BRAZEN TONGUE 2017 als Fernprojekt online gegründet haben, aber bereits seit 2004 zusammen arbeiten. Die beiden Musiker sind auf zwei Kontinenten zuhause und stammen aus Göteborg sowie Chicago. Diese geographische Trennung hat BRAZEN TONGUE jedoch nicht davon abgehalten, jetzt im Eigenvertrieb endlich ihren Einstand auf den Markt zu bringen.
Als Blackened Thrash-Band gestartet, finden sich inzwischen Einflüsse von traditionellem Metal, Black Metal, Death Metal und anderen Subgenres wieder. BRAZEN TONGUE haben aus diesen Inspirationen etwas ganz Eigenes geschaffen und einen Sound kreiert, bei dem sich aggressive Ausbrüche, einnehmende Melodien, hymnische Epik und sogar gelegentliche Ausflüge in Progsphären die Waage halten. Ich möchte den Griff in die Referenzkiste jetzt bewusst vermeiden, aber jedem Freund von modern dargebotenem Extrem Metal empfehlen, mal ein Ohr zu riskieren. Musikalisch bewegt sich das komplette Album ausnahmslos auf einem bemerkenswert hohen Niveau, insbesondere die Saitenfraktion hat es mir angetan. Kaum zu glauben, dass wir es hier mit einem Debüt, das auch noch im Eigenvertrieb veröffentlicht wurde, zu tun haben. Es würde mich nicht wundern, wenn die Major Labels hier bald Schlange stehen.
Die Texte der sieben Stücke beschäftigen sich mit Themen wie Sterblichkeit, Akzeptanz vergangener Fehler, aber auch mit Kritik an der Gesellschaft und möchten dazu anregen, über eigene Erfahrungen dieser Art nachzudenken und sein Verhalten zu reflektieren.
Als ersten Höreindruck möchte ich euch „Last Train From Myrdal“ ans Herz legen, das auch mein Erstkontakt mit dieser Band war. Das stimmungsvolle Stück baut sich sehr langsam auf und entwickelt sich von epischem Doom zu einem Banger mit melodischen Gitarrenwänden.