Kurz nachdem uns JOE BONAMASSA Mitte Juni mit dem neuen Studioalbum „V“ als Gitarrist der Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION beehrt hat, erscheint schnell noch sein neues Solo-Live-Album als CD/DVD, CD/Blu-ray und Vinyl. Wir wissen ja alle, dass JB keine neue Herausforderungen scheut, gerade was Live-Auftritte an besonderen Veranstaltungs-Orten angeht. Aber hey, sein letztes Live-Album in Bild und Ton „Tales Of Time“ ist gerade erst ein gutes Jahr alt und nicht jeder hat Verständnis für diese Flut an Live-Alben. Ich gebe aber unumwunden zu, dass ich mich immer wieder freue, denn die Qualität stimmt halt immer bei diesem Ausnahmekünstler, auch und gerade weil er es im Laufe seiner Karriere geschafft hat, den Blues einem breitem Publikum näherzubringen. Oder anders gesagt, JB hat Blues Rock gesellschaftsfähig gemacht und den kommerziellen Gedanken mit einem positiven Aspekt versehen.
Ich weiß, JB ist schon öfters mal mit Orchester aufgetreten, aber halt noch nie mit einem dearart „großem Besteck“ wie im August 2023 auf einer der größten Freilicht-Bühnen der Welt, dem Hollywood Bowl, die über 18.000 Zuschauern Platz bietet! Das Orchester, das ihn und seine Songs begleitet bestand aus 40 Musikern…neben seiner Stammband bzw. Background-Chor! Mit so viel Bombast kommen sogar Blues-Songs wie der Klassiker der BOBBY „BLUE“ BAND „Twenty-Four Hour Blues“ von seinem letzten Studioalbum „Blues Deluxe Vol. 2“ (siehe Video) besonders gut zur Geltung, was so für mich nicht zu erwarten war. Aber auch ältere, eigene Blues-Stücke wie „Sloe Gin“ oder „No Good Place“ erhalten durch das Orchester einen ganz neuen, wuchtigen Sound. Insgesamt vermischen sich bei diesem Konzert Blues, Soul, Rock und Klassik auf wundersame Weise zu einer Einheit, die das Hören bzw. Zuschauen auf DVD/Blu-ray zu einem besonderen Erlebnis machen! Auch die zwei stimmgewaltigen Damen als Background-Chor können Akzente setzen, wie beim 9-minütigen „Curtain Call“. Produzent KEVIN SHIRLEY hat seine erfahrenen Finger natürlich wieder mit im Spiel, aber das ist auch nichts Neues und bürgt ebenfalls für die hohe Qualität beim Sound! Insgesamt also mal wieder ganz großes Rock-Kino für Auge und Ohren!! Unnötig zu erwähnen, dass der „Star“ wie immer und dem Anlass entsprechend im Zweiteiler top gekleidet und mit der Marken-Sonnenbrille auf der Bühne stand. Bei dem balladesk wuchtigen „Self Inflicted Wounds“ drückt JB dann vielleicht eine Spur zu heftig, aber bestimmt bewusst auf die Gänsehaut-Drüse, aber wer findet das nicht schön?
Hier wie immer an dieser Stelle die Setlist der Blu-ray, deren Spielzeit die der CD aufgrund der Einleitung bzw. den Credits natürlich übertrifft:
-Running (Intro)
-When One Door Opens
-Overture
-Curtain Call
-Self-Inflicted Wounds
-No Good Place For The Lonely
-Ball Peen Hammer
-The Last Matador Of Bayonne
-Prisoner
-If Heartaches Were Nickels
-The Ballad Of John Henry
-Twenty-Four Hour Blues
-Sloe Gin
-Grecian Urn (Credits)