Die Country-Fans horchen immer auf, wenn ein Künstler ausgerechnet im Mekka dieses Genres ansässig sind, also in Nashville/Tennessee. Auch der Newcomer KYLE DANIEL wohnt und arbeitet hier, allerdings wurde er in Kentucky geboren. Der 38-Jährige kam schon früh durch seinen Vater mit Bluegrass Musik in Verbindung und galt schon im Alter von 16 Jahren als großes Talent an der Gitarre. Er konzentrierte sich jedoch zunächst auf die Arbeit mit renomierten Künstlern, bevor er 2016 seine erste eigene EP in Eigenregie veröffentlichte, die in den USA auch gute Kritiken bekam. Die Pandemie nahm er zum Anlass, nach Nashville zu ziehen und an seinem Debüt zu arbeiten. Ein Label war auch schnell gefunden und „Kentucky Gold“ erblickt jetzt auch bei uns in Europa das Licht der Welt.
Hier bietet KYLE DANIEL eine ordentlich austarierte Mischung aus Southern Rock und viel Country an, die er mit rauchiger Stimme und versiertem Saiten-Spiel vorträgt. Klar, er beherrscht nicht nur die Elektrische, sondern auch Steel-, Lap oder akustische Gitarren. Seine Stimme erinnert mich hier und da an THE WHITE BUFFALO wie etwa bei „Southern Sounds“, einem Duett mit Kendell Marvel, einem Country-Sänger oder der tollen Ballade „Following The Rain“. Es befinden sich noch ein paar weitere Gäste auf dem Album, von denen aber die meisten eher in der US-amerikanischen Szene bekannt sind. Aber die Songs klingen allesamt sehr angenehm in meinen verwöhnten Ohren, ich kann deutlich die Erfahrung und das Talent des Musikers KYLE DANIEL wahrnehmen. Der Härtegrad hält sich zwar in Grenzen, aber wer auf nicht zu kitschige Country-(Rock) Songs mit Southern-Einschlag steht, sollte sich dieses Album ruhig mal geben. Bestes Beispiel hierfür ist „Me & My Old Man“ (siehe Video).
