ALARMBABY aus Mannheim waren mir bisher nicht bekannt. Um etwas mehr zu erfahren schaut man in die beiliegende Presseinformation, die allerdings recht dürftig ausfällt. Und auch anderswo im Internet findet man nicht so wirklich viel über das Quintett (?), Nun gut, lassen wir das mit der Recherche und kommen direkt auf die Musik zu sprechen, die ALARMBABY uns auf „Chaos“ kredenzt.
Da der Begriff „Punkrock“ im Pressetext fiel war ich auf die Scheibe überhaupt hellhörig geworden. Aber schon nach wenigen Minuten kann ich festhalten, dass dieser Begriff die Band nur rudimentär beschreibt. Denn da ist viel, viel mehr an anderen Sachen die in die Musik von ALARMBAY eingebaut wurden. Der Opener „Chaos“ mit seinen Stakkato Anteilen und leicht überdrehter Produktion steht da sehr gut als Stellvertreter da. Es gibt für die Band eigentlich keine Grenzen. Da werden Synthie Spielereien benutzt, statt Gesang von Frontfrau Mary-Anne gibt es Sprechgesang und man wildert ohne Scheuklappen im Pop, Alternative oder auch mal bei der Neuen Deutschen Welle (wir zum Beispiel in dem Song „Irgendwo“).
Die Band schafft es dabei das alles sehr natürlich klingen zu lassen, und das keine der Mixturen verkrampft im Proberaum zusammengezimmert wurde.
Auch die Texte lassen dabei aufhorchen, denn es wurde eine ausgewogene Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit zusammen geschrieben.
Die musikalische Abwechslung ist ein sehr großer Trumpf den ALARMBABY haben. Dazu eine Sängerin die so ziemlich jede Stilrichtung beherrscht und damit die Songs veredelt. „Chaos“ ist dabei nicht die Neuerfindung des Rads, das ist auch klar, aber definitiv eine starke Platte die noch für Aufsehen sorgen wird.
