THE LUNAR EFFECT, eine aufstrebende Band aus London, präsentiert mit ihrem neuen Album „Sounds Of Green & Blue“ eine faszinierende Mischung aus psychedelischem Rock und Blues. Die Band, bestehend aus Josh (Gesang, Gitarre), Jon (Gitarre), Brett (Bass) und Dan(Schlagzeug), verbindet gekonnt Retro-Einflüsse aus den 60er und 70er Jahren mit einem modernen Sound, der frisch und ansprechend wirkt.
Das Album eröffnet mit „Ocean Queen“, einem kraftvollen Einstieg, der den Hörer sofort in den Bann zieht. Der Song besticht durch intensive Gitarrenriffs und eine eindringliche Melodie, die die Atmosphäre des Albums perfekt einleitet. LED ZEPPELIN-Anhänger dürfte es erfreuen. Auch die darauffolgenden Tracks wie beispielsweise „Colour My World“, (irgendwie hat der Song etwas von ALICE IN CHAINS), und dem balladesk angehauchten „Grey“ überzeugen durch ihre Energie und musikalische Raffinesse. Hier zeigt die Band, was sie am besten kann: fesselnde Grooves und melodische Hooks, die lange nachklingen.
Eine der herausragenden Stärken von „Sounds Of Green & Blue“ ist die Vielseitigkeit, die die Band in ihren Kompositionen zeigt. Songs wie „Middle Of The End“ in THE DOORS-Manier und das in Blues getränkte „I Can’t Stay“, offenbaren eine experimentelle Seite, die dunklere, tiefgründige Klangwelten erforscht und dem Album eine besondere Tiefe verleiht. Die dynamischen Wechsel zwischen ruhigen, fast meditativen Passagen und explosiven Höhepunkten machen das Hören zu einem spannenden Erlebnis.
Jedoch verliert das Album für meinen Geschmack gegen Ende etwas an Kraft und Ausdruck. Während die erste Hälfte des Silberlings durchgehend überzeugt, wirken die letzten Stücke auf mich etwas schwächer und weniger inspiriert. Der zuvor aufgebaute Spannungsbogen flacht etwas ab, und es fehlt den finalen Tracks an Durchschlagskraft, die die ersten Songs so prägnant gemacht haben.
Trotz dieser leichten Schwäche bleibt „Sounds Of Green & Blue“ ein beeindruckendes Werk, das die Qualitäten von THE LUNAR EFFECT deutlich unterstreicht. Die Produktion ist im Übrigen exzellent – jedes Instrument kommt klar zur Geltung, und die atmosphärischen Vocals fügen sich harmonisch in den dichten Sound ein.