RITUAL – THE STORY OF MR. BOGD-Part 1

Die schwedische Prog-Band RITUAL zählen bei uns zwar nicht zu den aller erfolgreichsten Gruppen im Genre, konnten sich aber im Laufe der langen Jahre einen immerhin sehr guten Ruf erspielen. In Skandinavien hat die Gruppe sogar Kult-Status inne. Viele Pausen bzw. Auflösungen zwischen den Veröffentlichungen seit Gründung in den 90ern und andere Engagements der Mitglieder verhinderten einen größeren Erfolg bei uns, wobei die Qualität der Musik grundsätzlich über jeden Zweifel erhaben war. So ging es früher schon mit RPWL oder THE FLOWER KINGS auf Tour. Die 2020 veröffentlichte EP „Glimpses From The Story Of Mr. Bogd“ erfährt nun die lange Fortführung „The Story Of Mr. Bogd Pt. 1“, wobei man vom Titel her ja einen weiteren Teil des Konzepts verspricht und sogar offiziell ankündigt. Ob der dann genauso lange auf sich warten lässt wie der letzte Streich „The Hemulic Voluntary Band“ aus dem Jahr 2007 sei dahingestellt, wobei RITUAL eine Wartezeit von einem Jahr angekündigt haben. Ein zweiteiliges Konzeptalbum also, dass eine Geschichte aus dem Reich der Mummin-Trolle, inspiriert von den Novellen der berühmten Schriftstellerin Tove Jansson, erzählt. Stilistisch ist das Quartett um Frontmann Patrik Lundström irgendwo zwischen Folk, Pop, Prog und sogar, im Fall von „The Three Heads Of The Well“ etwa sogar mit Jazz unterwegs, wobei harmonische, melodische Parts insgesamt überwiegen. Einiges erinnert mich an Jethro Tull oder an KAIPA, einer Band, bei der genannter Frontmann schon länger involviert war und wohl noch immer ist. Bei dieser neuen Platte kommen einige wirklich schöne Celtic-Sound dazu, wie etwa bei „Dreams In A Brougham“ durch den Einsatz einer Nyckelharpa bewiesen wird. Die Spielfreude ist jederzeit zu hören, auch die Abwechslung kommt nicht zu kurz, wobei sich der Härtegrad schon in Grenzen hält. Allzu frickelig wird es selten, was meinem persönlichen Geschmack zu Gute kommt. Allerdings halten sich auch die großen Überraschungsmomente in Grenzen. Aber das Ganze ist insgesamt schon gut gemacht und unterhält mich bestens. Von mir aus hätte es also gerne ein Doppelalbum ohne Wartezeit sein dürfen.

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