Unser Nachbarland Niederlande verfügt gemessen an der Größe über eine stattliche Anzahl an hochwertigen Bands und Musikern aus allen Genres. Klar, im Metal und Prog-Bereich sind da vor allen Dingen AYREON, EPICA und natürlich WITHIN TEMPTATION zu nennen, die international sehr erfolgreich agieren. Blues und Americana Künstler wie DANNY VERA oder DOUWE BOB verkaufen in ihrer Heimat regelmäßig die großen Hallen aus, während sie bei uns leider fast unbeachtet bleiben. Aber auch kleinere Gruppen wie etwa das female fronted Trio DEWOLFF bieten dem Blues-und Rock-Fan feinsten Stoff für die verwöhnten Ohren.
Mit HARLEM LAKE aus, ja klar, dem niederländischen Haarlem, stellt sich mir nun eine weitere Gruppe vor, die Blues, Rock und Americana zu einer mitreißenden Mischung vereinen. Sängerin Janne Timmer verfügt über eine kraftvolle Stimme, die zudem eine gute Portion Soul mit ins Spiel bringt, wie etwa beim Titelsong oder „Temptation“ nachzuhören ist. Aber „Carry On“ (siehe Video) eröffnet zunächst lässig rockend und bluesig stampfend den Reigen an neuen Songs auf diesem zweiten Album der Gruppe. Mit „To Tell You I`m Sorry“ befindet sich eine schweißtreibende Blues-Ballade unter den elf Stücken, bei der Gitarrist Sonny van den Berg sein herausragendes Können an den sechs Saiten eindrucksvoll beweisen darf. Die Mischung aus fetzigen Rocksongs wie „Beggars Can`t Choice“ und intimen Balladen wie das leicht folkige „The Thought Of You“ stimmt, für Abwechslung ist hier also gesorgt. Mein absolutes Lieblings-Stück ist das staubtrockene „Crying In A Desert“ mit einer Gitarren-Arbeit, die mir eine fette Gänsepelle verpasst! Schade, dass der Song nicht länger ist, da hätte ich mir mal ne 10 Minuten-Nummer gewünscht! Überhaupt vergehen die knapp 34 Minuten viel zu schnell. Aber so ist auch kein Lückenfüller vorhanden und für solche Platten gibt es schließlich noch die Repeat-Taste, gell?