ANUBIS gehören auch bei uns schon seit fast 20 Jahren zum guten Prog-Ton, gehen sie ihre Sache gemeinhin recht klassich, manche sagen auch retro dazu, an. Jetzt steht mit „The Unforgivable“ schon das siebte Studioalbum in den Regalen bzw. bei den Download-Portalen bereit. Es ist das dritte Konzeptalbum der Australier, das in diesem Falle die Geschichte eines orientierungslosen Mannes erzählt, der in die Fänge einer religiösen Sekte gerät. Soweit also eher unspektakulär, was die reine Geschichte angeht.
Die Umsetzung gerät dagegen schon etwas spektakulärer, wenn es auch unverhohlene Hinweise zu PINK FLOYD bzw. ROGER WATERS gibt. Die Songs sind in mehrere Parts (I – X) aufgeteilt, gehen ineinander über und werden häufig von Alltagsgeräuschen wie fahrenden Autos, einfahrende Lokomotiven oder einem verzerrten Telefonanruf eingeleitet oder begleitet. Das alles erinnert mich sehr an „The Pros And Cons Of Hitchhiking“ oder „Radio Chaos“ von R. Waters. Da mir sowas aber zugegebenermaßen echt gut gefällt, emfinde ich diesen Umstand als nicht störend und wird ja auch von anderen Gruppen als Stilmittel verwendet, höre nur mal bei QUEENSRYCHE nach. Dafür stimmen die Melodien, Dramaturgie und eben die Gesangsleistung von Robert James Moulding! Wenn auch das Gros der Songs wie der Titelsong als Abschluss (Siehe Video) recht melancholisch daherkommt, sind es gerade die härteren Passagen wie etwa bei „Part IV The Chains“, die mich begeistern. Ein Grund für diese Teil-Heavyness ist bestimmt, dass die Gruppe um Keyboarder/Songwriter David Eaton gleich drei Gitarristen auffährt!