Blues Rock ist momentan so angesagt wie lange nicht und ist wohl auch nicht totzukriegen. Jeder weiß ja, das Blues der Vater der Rockmusik ist und auch im Classic Hard Rock hat er seine großen Einflüsse hinterlassen, wobei ich mir die unzähligen Beispiele hier ersparen darf.
Auch in Frankreich gibt es eine feine Blues-Szene, zu der auch die Band CIRCLE OF MUD gehört, die mit „Inside The Circle“ nach dem selbstbetitelten Debüt (2022) nun den Nachfolger präsentiert. Dabei begeistert mich vor allem das Zusammenspiel der beiden Gitarren, wobei auch Frontmann Flo Bauer als Rhythmus-Klampfer dazu beiträgt. Aber Gino Monachello liefert halt diese famosen Solos und überzeugt zudem durch den Einsatz der Bottleneck, der einen wichtigen Teil des oft slideneden Band-Sounds beinhaltet, wie etwa beim coolen „Snake“ (siehe Video) nachzuhören ist. Aber er beherrscht auch die Lap-Steel, was bei einigen Liedern für einen Schuss Country sorgt. Beim Einsteiger „The Circle“ kommt zum Blues ne Portion Classic Rock, was natürlich passend klingt. Die Stimme von Flo Bauer ist über jeden Zweifel erhaben und obwohl sie überhaupt nicht dreckig klingt, verfügt sie über genügend Druck und ist in allen Lagen sattelfest. Sehr angenehm jedenfalls seiner Gesangsperformance zu lauschen! Beim etwas langsameren „Since You`re Gone“ ist es (wieder mal) das total schrabbelige, ja spacige Gitarren-Solo, das den Unterschied macht. Und dann zwischendrin plötzlich die Ballade „Perfect Kind Of Guy“, die in den Strophen mehr nach Singer-/Songwriter als nach Blues Rock klingt, bis halt diese wunderbare E-Gitarre sowie die fast Gospel-artigen Chöre vor dem feinen Orgel-Teppich erklingen. Hut ab! Mit einem irren fetten Rhythmus dann etwa „Wrong“, das wieder klassischer und stampfend die Nackenmuskulatur anregt. Auch hier sorgen die dunklen Chorgesänge für das gewisse Etwas. Eine perfekte Produktion führt bei mir zusätzlich zu einem wirklich hervorragenden Gesamt-Eindruck, diese Gruppe hält internationalen, hohen Ansprüchen absolut stand. Bei all den rockigen Attitüden dann noch so eine zu Tränen rührende Hammer-Ballade wie „Where We Belong“ als Rausschmeißer hinzulegen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf!