Nanu, die schwedische Prog-Truppe BEARDFISH hatten sich doch 2016 aufgelöst. Einige der Mitglieder heuerten bei der Supergroup THE TANGENT an, wobei deren letztes Studioalbum „To Follow Polaris“ (siehe auch unser Review) ja eher ein Solo-Ding von Chef Andy Tillison war. Okay, vielleicht war ja schon im Vorfeld dieser Produktion klar, dass es BEARDFISH noch einmal selbst versuchen wollen. Mit „Songs For Beating Hearts“ betitelt werden jedenfalls schonmal bei mir und sicher auch bei den „alten“ Fans gewisse Erwartungen geschürt, oder?
Nun gut, mit „Ecotone“ beginnt die Reise zu Beginn überraschend ruhig, balladesk und melancholisch. Lyrisch vergleicht man hier das Leben mit einem Fluss, der durch die Natur bedingt seinen Lauf durch einige Biegungen, Wasserfälle und Mündungen führen muss. Das klingt dann tatsächlich im Kopf genauso wie bei diesem schönen, melodischen Einstieg! Beim fünfteiligen, über 20-minütigen „Out In The Open“ geht es schon komplexer und auch progressiver zur Sache. Die einzelnen Instrumente bekommen hier ihre jeweiligen Solo-Einsätze, Orgel, Synthies, Gitarren und die Rhythmus-Ecke dürfen zeigen, was sie können. Unterbrochen bzw. begleitet durch den unaufgeregten Gesang von Songwriter/Frontmann Rikard Sjöblom. Beim Quasi-Titelstück „Beating Hearts“ kommen vermehrt Streichinstrumente zum Einsatz, trotzdem ist das elfminütige Stück überhaupt nicht ruhig, sondern zwischendurch komplex und auch ziemlich vertrackt! Das Lied steigert sich stetig und auch der Gesang nimmt an Agressivität zu. Der Hörer darf sich durch diese Abwechslung nie auf einer sicheren Seite wägen und wird tatsächlich häufig überrascht! Ja, etwas Aufmerksamkeit verlangen die Songs schon vom Hörer, soviel ist jetzt schon klar. „In The Autumn“ (siehe Video) besticht durch die weiblichen Duett-bzw. Backgrounds, die eine Dame mit vortrefflicher Stimme namens Amanda Örtenhag beisteuert! Mit einem leicht alternativen Country-Touch ist „Torrential Downpour“ unterlegt, dieser Track klingt dann dementsprechend faszinierend und sehr spannend auf mich! Völlig aus dem Rahmen purzelt dann das instrumentale, an die 80er Synthie-Ära wie Jean Michel Jarre, Alan Parson, Bo Hansen oder Mike Oldfield erinnernde Version von „Ecotone“…ein Paukenschlag zum Abschluss und tatsächlich mein Fave!