Nachdem Gitarrist ALEX BEYRODT zuletzt bei PRIMAL FEAR zusammen mit drei weiteren Musikern die Segel gestrichen hat, kann er sich wieder auf seine Herzens-Band VOODOO CIRCLE konzentrieren…möchte ich jedenfalls meinen! Mit „Hail To The King“ steht nun immerhin schon das siebte Studioalbum an, das wieder mit Stamm-Sänger David Readman aufwartet. Lediglich bei „Raised On Rock“ (2018) sang ja mit Herbie Langhans ein anderer Shouter die Songs ein, dessen Stimme grundsätzlich auch gut passte. Gut, aber halt nicht so gut wie die Röhre von David Readman, der eben weitaus näher an einem David Coverdale dran ist und dementsprechend die bluesigen Hardrock-Stücke von Voodoo Circle rüberbringt, die an WHITESNAKE erinnern und das auch sollen. Davon zollen auf dem neuen Album und Lockdown-Scheibe „Locked And Loaded“-Nachfolger etwa gleich die ersten beiden Songs „Lay Down Your Lovin“ und „Let It Rock“ (siehe Video).
Der Einstieg ist also schonmal gelungen, wobei das Folgende einiges an Überraschungen parat hält. So wie etwa das zunächst etwas getragenere „On The Edge“, das mit einem feinen Piano-Intro aufwartet und sich dann im Laufe der gut sechs Minuten zu einem Epik-Monster mit tollen weiblichen Chören steigert. Hier gefällt mir der „dreckige“ Gesang von David Readman besonders gut. Auch eine Nummer wie das siebenminütige „Stand Your Ground“ fällt für mich aus dem Rahmen des bisher gehörten von VC, denn hier sorgt ein Kinder-Chor für die besonderen Momente! Mit feinem orientalischen Touch dann „Black Country“, ebenfalls über sieben Minuten lang und an LED ZEPPELIN angelehnt, würde dieser Track auch sinnigerweise der BLACK COUNTRY COMMUNION gut zu Gehör stehen. Ja, natürlich gibt es auch deutliche Hinweise bzw. Ehrbietungen zu DEEP PURPLE („Castles Made of Glass“, bei dem jeder Taube „Perfect Strangers“ in Teilen erkennt!) oder RAINBOW mit R.J. Dio (z.B. „Strangers Of The Night“ oder der famose Titelsong). Aber das soll ja genauso sein und macht mir persönlich noch mehr Spaß, als einer zugegebenermaßen exellenten DEEP PURPLE Cover-/Tribute Band wie DEMON`S EYE zu lauschen, bei der David Readman ja auch schon gesungen hat. Apropos RAINBOW: Mit „All For One“ und „Billy`s Song“ finden sich zwei von Keyboard-Legende TONY CAREY (ex-RAINBOW) geschriebene Songs auf dem Album, die von Alex Beyrodt bei Aufnahmen zum SINNER-Album „Respect“ (1994) als Japan-Bonus-Songs erstmalig eingespielt wurden. Jetzt erstrahlen sie im neuen Glanz und machen gemeinsam mit den anderen Stücken aus „Hail To The King“ ein bockstarkes, abwechslungsreiches, extrem unterhaltsames, empfehlenswertes und ja…ein besonderes VOODOO CIRCLE-Album!