Ehrlich gesagt habe ich bis dato vom Münchener Musiker ALEX SEBASTIAN noch nichts gehört. Aber das will nichts heißen, denn ich habe bei meinen Nachforschungen im Internet erfahren, dass er schon mehrere Platten aus dem progressiven Bereich veröffentlicht hat, z.B. „Lives As They Pass You By“ (2012) oder „Blackstar’s Ascending“ (2018).
Jetzt erscheint eine für mich zunächst seltsam anmutende EP mit dem Titel „Wizard Of Oz“, die mit einem komischen Konzept aufwartet. Denn der Sänger, Keyboarder und Produzent ALEX SEBASTIAN bettet seinen Titelsong, den es in gleich vier Versionen zu hören gibt, in zwei kurze Instrumentals ein. Dabei bleiben die Melodien und Grundstrukturen zwar gleich, werden aber auf unterschiedliche Arten interpretiert, was die Stimmungen natürlich verändert. Andere bezeichnen das auch als verschiedene „Mixe“. So bekommt das Lied im dritten Teil „Conversation In Hamelin“ durch den Einsatz von Bagpipes oder der Drehorgel von Michalina Malisz (u.a. ELUVEITIE) eine keltischen Touch. Weitere Gäste bereichern diese EP bzw. prägen die bestimmten Versionen sogar. Der bekannteste ist sicherlich Bruce Soord, der allen Proggies natürlich von THE PINEAPPLE THIEF her bekannt ist! Aber auch Tony Levin, der den berühmten Chpaman-Stick wie kein anderer beherrscht (u.a. PETER GABRIEL oder KING CRIMSON) bekommt seinen Auftritt. Thematisch geht es bei „Wizard Of Oz“ um den Einfluss der nicht bewiesenen Wahrheiten von Verschwörungstheoretikern/Influencern auf die Menschen, die im Internet oder sozialen Netzwerken so kursieren. Da sich die Texte und Melodie aber gleich vier mal hintereinander wiederholen, empfinde ich diese EP auf Dauer etwas öde. Vielleicht wäre eine 20 Minuten lange Version incl. verschiedener instrumentaler Gast-Einflüsse im Rahmen einer Full-Lenghts Platte sinnvoller gewesen.