Die Kanadier FATAL VISION um Sänger Simon Marwood sind in den letzten zwei Jahren mit je einer Platte sehr fleißig. Für das dritte Album in drei Jahren wurde kurzerhand die Plattenfirma gewechselt, die ersten beiden Scheiben „Once“ und „Twice“ kamen noch beim deutschen Melodic-Label Pride & Joy (siehe auch Reviews auf unserer Seite).
Auch „Three Times Lucky“ klingt ganz so, wie sich das AOR-bzw. Melodic-Nerds wünschen. Songs in knackigem Midtempo wie der Opener „Time Of Our Lives“ oder „Dangerous“ wechseln sich mit ruhigeren Stücken ab, wobei natürlich auch Balladen eine gewisse Rolle spielen, so wie das schöne Duett mit Christine Corless „In Another Life“ oder „Sting In The Rain“ (siehe Video). Das Ganze wurde von Simon Marwood, dem FATAL VISION-Gitarristen Juan Miguel Gomez Montant sowie Produzenten-Legende JK Northrup schön fett produziert und wie beim Vorgänger auch, halfen neben der genannten C. Corless bei den Background-Gesängen so berühmte Namen wie Jeff Scott Soto, Harry Hess, Allessandro Del Vecchio oder Paul Laine aus! Soviel Expertise kann man natürlich beim Endergebnis hören, weshalb ich von diesem dritten Album auch recht begeistert bin. Das liegt dann noch nicht mal am Gast-Solo von Joel Hoekstra beim mitreißenden „Girl In My Dreams“, sondern ganz einfach am sicheren Gespür für Melodien und den starken Arrangements! Klar, lyrische Klischees lassen sich dann nicht immer vermeiden, aber das stört mich in keinster Weise, denn ich höre ja keine progressive Rockmusik oder Bob Dylan, um es mal scherzhaft auszudrücken. Das ist ganz einfach gesagt richtig guter AOR, der den Vergleich mit skandinavischen Vertretern nicht zu scheuen braucht! Und die Laufzeit mit fast 80 Minuten ist wirklich enorm, auch wenn der o.g. Opener mit einer Duett-Version zweimal vertreten ist.